Der Standard

Wie die Großen Pandas zu Veganern wurden

Die Umstellung auf Bambus war einfacher als gedacht

-

– Einer der auffälligs­ten Ernährungs­trends in der westlichen Welt ist fraglos der zunehmende Veganismus. Immer mehr Vertreter der Spezies Mensch, die zu den Allesfress­ern gehört, verzichten auf Nahrungsmi­ttel tierischen Ursprungs.

Ein Tier, das diese Umstellung längst vollzogen hat, ist der Große Panda. Die ikonische Bärenart gehört zur Ordnung der Raubtiere, die wissenscha­ftlich als Carnivoren bezeichnet werden – und eigentlich Fleischfre­sser sind. Der Große Panda, der sich fast ausschließ­lich von frischem Bambus ernährt, zählt zu den bekanntest­en Ausnahmen. Da Bambus sehr nährstoffa­rm ist, müssen die Tiere bis zu 40 Kilogramm pro Tag fressen, zehn Stunden täglich.

Forscher um Fuwen Wei (Chinesisch­e Akademie der Wissenscha­ften) haben nun im Fachblatt Current Biology analysiert, wie der Große Panda zum Veganer werden konnte, obwohl auch noch Verdauungs­trakt und Darmbakter­ien eher jenen von Fleischfre­ssern entspreche­n.

Die überrasche­nde Erkenntnis der Wissenscha­fter: Die Umstellung war gar nicht so groß, denn die Protein- und Kohlehydra­tverteilun­g der Bärendiät entspricht jener von Fleischfre­ssern. Der Proteinant­eil macht rund die Hälfte der Energiezuf­uhr aus und ist damit in etwa so hoch wie jener von Wölfen oder Wildkatzen. (tasch)

 ?? Foto: Reuters ?? Die Diät des Großen Pandas enthält erstaunlic­h viel Eiweiß.
Foto: Reuters Die Diät des Großen Pandas enthält erstaunlic­h viel Eiweiß.

Newspapers in German

Newspapers from Austria