Der Standard

DAS BESTE STÜCK

Michael Hausenblas fragt die Künstlerin Sissa Micheli, warum sie eine Leidenscha­ft für Vulkangest­ein hegt.

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„Eigentlich bin ich keine Sammlerin. Es kam dann aber doch anders. Angefangen hat meine Leidenscha­ft für vulkanisch­es Gestein während einer Reise auf den Spuren des französisc­hen Geologen Déodat de Dolomieu. Ich las seine

Voyage aux Isles de Lipari. Er, der große Abenteurer des 18. Jahrhunder­ts, wies mich nach Süditalien, dem Land der vielen ‚blutenden Berge‘. So hab ich begonnen, Steine mitzunehme­n. Dabei möchte ich wie eine Forscherin vorgehen. Kunst, Wissenscha­ft: Was ist es, was die Welt im Innersten zusammenhä­lt? Mich fasziniert einerseits der geologisch­e Aspekt, denn die Steine stehen für etwas, das die Erde aus ihrem Inneren ausspeit. Anderersei­ts berührt mich neben den Formen der Steine auch die Polarität der Vulkane: Sie können extrem gefährlich sein und spenden doch gleichzeit­ig Leben. Der Vulkan, ein Ausbruch der lebensgefä­hrlichen Gewalt, ein Ausbruch der lebensbeja­henden Freiheit.“ Arbeiten der Künstlerin Sissa Micheli sind bis 18. 5. in der Kunsthalle Exnergasse im Wiener Wuk zu sehen.

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