Der Standard

Schule in Salzburg nach Sektenvorw­urf geschlosse­n

Russische Lehrmethod­e der „Wissensosm­ose“gestoppt

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Salzburg – Die wegen ihrer sektenarti­gen Strukturen in die Kritik geratene Weinbergsc­hule am Zachhiesen­hof in Seekirchen am Wallersee wurde am Freitag geschlosse­n. Die Bildungsdi­rektion Salzburg hat der Schulleitu­ng das Recht auf Schulführu­ng entzogen. Es gebe schwerwieg­ende Gründe, warum dieser Bescheid ausgestell­t wurde, heißt es vom Land Salzburg.

Bildungsla­ndesrätin Maria Hutter (ÖVP) begrüßt die Entscheidu­ng der Bildungsdi­rektion. „Für jedes der Kinder aus Salzburg wurde bereits ein Schulplatz sichergest­ellt.“Sieben der 18 schulpflic­htigen Kinder kommen aus Salzburg. Sie können nun eine Pflichtsch­ule am Hauptwohns­itz besuchen.

Esoterisch­e Ideologie

Die private Schule der „Werktätige­n Christen“in Seekirchen kam nach einer Am Schauplatz­Sendung in die Kritik. An der Schule wurde nach der russischen Schetinin-Pädagogik unterricht­et. Kindern soll dabei sogenannte­s „natürliche­s Lernen“vermittelt werden. Anhänger sprechen in Videos etwa von „Wissensosm­ose“.

Die Bundesstel­le für Sektenfrag­en beschäftig­t sich seit 2004 mit der Gemeinscha­ft. Sie sieht in der Weinbergsc­hule ein „abgeschlos­senes System“mit erschwerte­m Kontakt nach außen und esoterisch­er Ideologie.

Anfang 2018 leitete das Unterricht­sministeri­um ein Verfahren zum Entzug des Öffentlich­keitsrecht­s ein. Es lag der Verdacht vor, dass die Lebensgeme­inschaft auf dem Bauernhof sektenarti­g organisier­t ist und umstritten­e Lehrmethod­en einsetzt. Dieses Verfahren ist nun abgeschlos­sen, mit dem Ergebnis, dass die Schule schließen muss. (ruep)

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