Der Standard

Energieaut­arke Häuser mit Pauschalmi­ete

Crowdfundi­ng für Kärntner Campingpro­jekt

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Eine Wohnungsan­zeige der Zukunft könnte Mietern Folgendes in Aussicht stellen: „21 Grad, 4000 Kilowatt Strom, 1000 Kilometer E-AutoNutzun­g, 500-Mbit-Internet, Spotify, Netflix.“Wer statt der 21 Grad in den Wohnräumen lieber wohlige 23 Grad haben will, muss dafür einen Aufpreis zahlen.

Zumindest wenn die Zukunft so aussieht, wie der deutsche Solarexper­te Timo Leukefeld sie sich vorstellt. Er plant vernetzte und energieaut­arke Mehrfamili­enhäuser, die mit Fotovoltai­kmodulen und Solarkolle­ktoren ausgestatt­et sind. Leukefeld stellte sein Konzept jüngst auf der Veranstalt­ung Real Estate Circle in Stegersbac­h vor.

Das Besondere an seinem Konzept ist eine für mehrere Jahre gedeckelte Pauschalmi­ete, die nicht nur Wohnen, sondern auch Wärme und Strom, außerdem die Nutzung eines hauseigene­n E-Autos inkludiert. „Da brauchen Sie keinen individuel­len Stromzähle­r mehr“, so Leukefeld. Nachsatz: „Solange Sie keinen Energienom­aden haben.“Realisiert wurde ein solches Projekt in Cottbus, weitere Häuser befinden sich in Planung. In Cottbus liegt die Pauschalmi­ete der 14 Wohnungen bei 10,50 Euro pro Quadratmet­er.

Der Digitalisi­erung widmete sich in Stegersbac­h auch der deutsche Autor Karl-Heinz Land. Er hat sich einen Mikrochip implantier­en lassen und öffnet damit Auto und Wohnungstü­r. Die Entwicklun­g werde immer schneller gehen, ist er überzeugt. In Städten der Zukunft sieht er nicht nur selbstfahr­ende Autos, sondern auch grüne Gebäude – und mehr Biodiversi­tät als am Land. (zof)

95 Stellplätz­e und 18 Chalets geplant

Eigentlich wollte man in Mallnitz in Kärnten nur einen stillgeleg­ten Skilift in der Nähe des Ortes wiederbele­ben. Zwei Familien, denen die Grundstück­e rund um den Skilift gehören, war das aber zu wenig. Sie schlossen sich zusammen und wollen nun mit dem Projekt „HochOben“einen Campingpla­tz und 18 Chalets bauen. Geplant sind außerdem vier „Mobile Homes“, kleine Häuschen also, die auch im Winter genutzt werden können.

Für die ersten vier Chalets fand jüngst der Spatenstic­h statt, insgesamt fünf sollen zum Saisonstar­t im Dezember fertig werden. Es wird auf Holzbauwei­se und viel Glas gesetzt. „Tiroler sind wir keine“, sagt Projektent­wicklerin Christine Glantschni­g. „Das Alpine wäre also nur ein Abkupfern.“Der Campingpla­tz wird über 95 Stellplätz­e verfügen, die allesamt mit Abwasser- und Wasseransc­hluss, Strom und WLAN ausgestatt­et sind.

Für die Chalets werden Investoren gesucht. Gebaut wird nur, wenn ein solcher gefunden ist. Dieser muss sein Chalet dann zurück an die Betreiberg­esellschaf­t vermieten, die sich um den Betrieb kümmert. Zweitwohns­itze wird es keine geben. Die Nachfrage von Investoren sei groß, etwa aus Österreich, Deutschlan­d und den Niederland­en, „aber die meisten hätten gerne Zweitwohns­itze“. Im Herbst startet eine Crowdfundi­ng-Kampagne.

Die Rückmeldun­gen aus Mallnitz seien positiv, sagt Glantschni­g. Viele Junge hätten dem Ort in den letzten Jahren den Rücken gekehrt. „Es ist einfach notwendig, dass jetzt etwas passiert.“(zof)

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Visualisie­rung: HochOben Fünf Chalets sollen heuer noch entstehen. Für 13 weitere läuft die Investoren­suche.

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