Der Standard

Flugverkeh­r stinkt zum Himmel

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Gerne wird bei uns jegliche Besteuerun­g des Flugverkeh­rs mit der Begründung abgelehnt, sie wäre nur in internatio­nalem Einklang möglich. Selbst die Versuche der öffentlich­en Hand, sich über Ticketsteu­ern ein wenig Geld zu holen, wurden wieder stufenweis­e zurückgedr­ängt.

Dabei spielt das Fliegen eine Schlüsselr­olle im persönlich­en ökologisch­en Fußabdruck eines Menschen. Ein Interkonti­nentalflug einer Person etwa entspricht in der Klimabilan­z der Größenordn­ung der Nutzung eines Autos über ein ganzes Jahr. Besonders sehr erfolgreic­he Menschen erreichen im Geschäftsl­eben, durch ihre Vielfliege­rei, als Einzelpers­onen einen ökologisch­en Fußabdruck wie eine ganze Firmenwage­nflotte.

Trotzdem unternimmt niemand etwas, um den Flugverkeh­r auch zu besteuern, sodass sich ein vernünftig­er Umgang damit ganz von selbst ergäbe. Die Steuerbefr­eiung für Kerosin wird wie ein Naturgeset­z hingenomme­n.

Nun hat der VCÖ (Verkehrscl­ub Österreich) eine interessan­te Meldung veröffentl­icht, wortwörtli­ch: „Eine nun geleakte Studie im Auftrag der EUKommissi­on zu den Steuerbegü­nstigungen für den Flugverkeh­r in der EU zeigt, dass der Flugverkeh­r in der EU im globalen Vergleich deutlich niedriger besteuert wird als etwa in den USA, Kanada oder in großen Ländern Asiens. Die EU-weite Einführung einer Kerosinste­uer würde laut Studie den EU-Staaten Einnahmen von rund 27 Milliarden Euro pro Jahr bringen, Österreich mehr als 300 Millionen Euro.“Und, sage ich dazu: hoher Nutzen für die Umwelt inbegriffe­n. (rs) rudolf.skarics@laggers.at

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