Autophagie oder die Selbstverdauung von Zellen
Die Zellen im Körper unterliegen einem ständigen Erneuerungsprozess. Altes und Fehlerhaftes wird entsorgt, Neues gebildet. Dabei spielt die Autophagie eine wichtige Rolle. Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet Selbstverdauung. Und das ist Frank Madeos Spezialgebiet, das er im Hinblick auf Alterungsprozesse im Körper erforscht. Was dem Molekularbiologen dabei auffiel: Bei Nahrungsentzug, konkret also beim Fasten, wird die Autophagie besonders angekurbelt. „Weil Zellen Energie brauchen, nutzen sie alles, was sie bekommen können, es bildet sich eine Art Müllsack, der den Zellschrot abtransportiert“, erklärt er. Genau das habe ein erneuernde Wirkung, die populärwissenschaftlich als Anti-Aging bezeichnet wird.
Im Zuge seiner Untersuchungen entdeckte Madeo, dass der Wirkstoff Spermidin bei der Autophagie eine Rolle spielt. Diese im Körper natürlich gebildete Substanz (Sperma) nimmt mit den Lebensjahren ab, folglich wirkt ein künstliches Zuführen der Substanz dem Alterungsprozess entgegen. „Es ist eine Art Regenschirm für altersinduzierte Erkrankungen“, so Madeo, der regelmäßiges Fasten und eine spermidinreichen Ernährung als Krankheitsprävention erachtet, weil Fehler im Zellbildungsprozess dadurch erkannt und ausgemerzt werden. (pok)