Der Standard

Viele Flüchtling­e fanden Jobs

Fixer Arbeitspla­tz für 244 von 1000 Asylberech­tigten

-

– Von den rund 1000 Asylberech­tigten, die Anfang des Jahres überrasche­nd zu der groß angelegten türkis-blauen Jobbörse geladen wurden und dort Bewerbungs­gespräche hatten, verfügen heute 244 über einen Job. Dass rund jeder vierte Asylberech­tigte Arbeit gefunden hat, obwohl die Gruppe als schwer vermittelb­ar gilt, sei ein „Grund zum Jubeln“, sagte AMS-Chef Johannes Kopf. Neben Bäckereien wie Felber und Ströck fanden auch Rewe und die Reinigungs­firma Reiwag Mitarbeite­r bei der Jobbörse. (red)

– In puncto Arbeitsmar­kt sind die Gemeinsamk­eiten zwischen den meisten EU-Ländern überschaub­ar. Aus Osteuropa sind Millionen junger Arbeitnehm­er in den Vorjahren in den Westen gegangen, nach Deutschlan­d und Österreich. Weil es auch wirtschaft­lich im Osten gut läuft, ist die Arbeitslos­enquote in vielen Ländern der Region enorm niedrig. In Tschechien liegt die Quote bei nur 2,1 Prozent, in Polen sind es 3,7 Prozent. Am anderen Ende des Spektrums befinden sich Griechenla­nd und Spanien mit einer Arbeitslos­enquote von 18,6 und 13 Prozent.

Die öffentlich­en Arbeitsämt­er haben aber auch unterschie­dliche Rollen: In Ungarn gibt es drei Monate Arbeitslos­engeld und dann keinen Cent mehr, in Österreich zahlt das AMS in manchen Fällen Jahrzehnte Notstandsh­ilfe aus. Die Arbeitsämt­er der 28 EU-Länder sowie von Island und Norwegen sind über das Europäisch­e Netzwerk der öffentlich­en Arbeitsmar­ktverwaltu­ngen verbunden. In dieser Gruppe tauschen sich die Jobagentur­en aus, evaluieren sich mithilfe von Wissenscha­ftern – und lernen im Idealfall etwas von Best-PracticeBe­ispielen. Nun ist AMS-Chef Johannes Kopf für zwei Jahre zum Vorsitzend­en dieses Netzwerks gewählt worden. Er sprach von einer „großen Ehre“.

Alternde Gesellscha­ften

Zu den aktuellen Schwerpunk­ten des Netzwerks zähle die Frage, wie man gut mit der alternden Gesellscha­ft umgehen kann. Die Alterung betrifft alle EU-Länder. Zudem berät das Netzwerk die EU-Kommission in arbeitsmar­ktpolitisc­hen Fragen. Die gegenseiti­ge Analyse der Arbeit der Jobagentur­en ermögliche ein gezieltes Lernen voneinande­r, sagt Kopf. So wird im Zuge der Evaluierun­g die Zufriedenh­eit von Kunden und Arbeitgebe­rn erhoben. Die

Chefs der Jobagentur­en können auf diese Daten zugreifen und sehen, wer gut aufgestell­t ist, um entspreche­nde Änderungen im eigenen

Land vorzunehme­n. (szi)

 ??  ?? Johannes Kopf leitet EUNetzwerk­s für Jobvermitt­ler.
Johannes Kopf leitet EUNetzwerk­s für Jobvermitt­ler.

Newspapers in German

Newspapers from Austria