Wem gehört Straches Facebook-Seite?
FPÖ gibt widersprüchliche Statements zu Zuständigkeit
Wien – Heinz-Christian Straches Facebook-Seite ist ein mächtiges Mittel, um Wähler und Personen, die es noch werden sollen, anzusprechen. Nach seinem Rücktritt als Vizekanzler und FPÖ-Chef stellt sich nun die Frage, wer die Kontrolle über die Facebook-Seite hat. Laut einem Bericht von oe24.at soll Strache den offiziellen FPÖ-Administratoren den Zugriff auf die Seite entzogen haben.
Unter Berufung auf Parteikreise heißt es, dass er nun allein für die Inhalte verantwortlich sei. Wäre das tatsächlich der Fall, hätte Strache seiner Partei einen der wichtigsten Kommunikationswege entrissen. Und es hätte auch eine rechtliche Dimension. Denn war bisher die FPÖ für rechtswidrige Inhalte auf der Seite verantwortlich, würde nun Strache persönlich haften, wie Medienrechtsanwältin Maria Windhager erklärt.
Von der FPÖ wird diese Darstellung jedoch auf Anfrage des
Standard dementiert – es handle sich lediglich um ein Gerücht. Die „Transparency“-Angaben der Facebook-Seite dürften das decken: Daraus geht hervor, dass es insgesamt noch neun Administratoren in Österreich gibt, die die Seite verwalten können. Zudem wird im Impressum die FPÖ weiterhin als Inhaber angegeben. Strache selbst stellt es ein wenig anders dar. Gegenüber ORF-Moderator Armin Wolf erklärte er in einer SMS: „Die HC Strache Seite war immer meine Facebookseite. Und die Administration unterliegt natürlich mir persönlich bzw. den von mir zusätzlich eingesetzten Administratoren!“
Ärger und Schuldzuweisung
Strache nutzt seine FacebookSeite seit dem Ibiza-Gate, um Schaden zu begrenzen, seinem Ärger freien Lauf zu lassen und den Erstellern des berüchtigten Videos die Schuld zuzuweisen. Bei seinen Fans gewinnt er viel Zuspruch, die vielfach ihre Solidarität aussprechen. Eine Vorzugsstimmenkampagne führte dazu, dass Strache nun ein Mandat im EU-Parlament zusteht. Auf Facebook lässt er weiterhin offen, ob er dieses annehmen möchte oder nicht. (muz, br)