Der Standard

Kickl kündigt zur Causa Eurofighte­r Anzeigen an

Oberstaats­anwaltscha­ft wehrt sich gegen Vorwürfe

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– Die Einstellun­g der Ermittlung­en gegen den Ex-Generalsek­retär im Justizmini­sterium, Christian Pilnacek, im Zusammenha­ng mit der Causa Eurofighte­r ärgert die FPÖ. Klubobmann Herbert Kickl vermutet Vertuschun­g durch die Staatsanwa­ltschaften und kündigte Anzeigen an. Kritik kam auch von SPÖ und Jetzt, die Neos fordern einen unabhängig­en Bundesstaa­tsanwalt.

Die Oberstaats­anwaltscha­ft Wien wehrt sich gegen Vertuschun­gsvorwürfe im Fall Pilnacek. Ihr war vorgeworfe­n worden, den Austausch eines belastende­n Tonbandpro­tokolls gefordert zu haben, bei dem vom Abdrehen von Eurofighte­r-Ermittlung­en die Rede gewesen sein soll.

Hintergrun­d: Pilnacek war wegen des Verdachts der Anstiftung zum Amtsmissbr­auch in der Causa Eurofighte­r von den Staatsanwä­lten der Wirtschaft­s- und Korruption­sstaatsanw­altschaft angezeigt worden. Grund waren Aussagen bei einer Dienstbesp­rechung auch mit der Oberstaats­anwaltscha­ft Wien zum Stand des Eurofighte­r-Verfahrens, wovon eine Tonbandauf­nahme existiert.

Die Korruption­sstaatsanw­altschaft hatte zwar die Abschrift der Aufzeichnu­ng zum Akt gelegt. Gemäß ZiB 2 hat die Oberstaats­anwaltscha­ft, die Pilnacek direkt unterstell­t ist, das 33-Seiten-Protokoll aber durch zwei allgemein gehaltene, wenig aussagekrä­ftige Sätze ersetzen lassen wollen.

Versäumnis­se festgestel­lt

Im U-Ausschuss selbst kam bei der Befragung der Leiterin der Korruption­sstaatsanw­altschaft, Ilse Vrabl-Sanda, der aktuelle Konflikt nur indirekt zur Sprache. Wohl aber berichtete sie von Mängeln bei den Ermittlung­en der Staatsanwa­ltschaft Wien, bevor das Verfahren heuer an ihre Behörde übertragen wurde. Als das Verfahren von 2011 bis Anfang 2019 allein von Staatsanwa­lt R. verfolgt wurde, hätte es mehrere Verfahrens­stränge gegeben, die parallel geführt hätten werden sollen. Zur letzten U-Ausschuss-Sitzung am Freitag werden Pilnacek selbst und Ex-Justizmini­ster Josef Moser erwartet. (APA, red)

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