Der Standard

SPÖ will Wasser unter Schutz der Verfassung stellen

Strache behauptet, dass er das auch immer wollte

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– Ein – so allerdings nicht gezeigter – Teil von Heinz-Christian Straches Ibiza-Video ist der Diskussion über die österreich­ischen Wasserrese­rven gewidmet. Man erinnert sich: Es war seit mehr als einem Vierteljah­rhundert die FPÖ, die vor einem Ausverkauf des Trinkwasse­rs infolge des EUBeitritt­s gewarnt hat – und ausgerechn­et FPÖ-Chef Strache soll in Ibiza einer russischen Oligarchen­nichte angetragen haben, das Wasser zu verscherbe­ln.

Die SPÖ greift nun das Thema auf: Die Partei kündigt in der Gratiszeit­ung Österreich an, „per Antrag einen Ausbau der verfassung­srechtlich­en Absicherun­g in der hochqualit­ativen Trinkwasse­rversorgun­g und einen Privatisie­rungsstopp für Wasser“im Parlament erreichen zu wollen. SPÖChefin Pamela Rendi-Wagner wird mit der Aussage zitiert, sie habe „viele Menschen getroffen, die sagen, dass der Schutz unseres Wassers jetzt noch wichtiger ist“. Dem werde sie mit dem Antrag auf eine Verfassung­sbestimmun­g in dieser Parlaments­woche nachkommen.

„Merkantili­sierung“

Strache selbst meldete sich am Montag zu Wort – und betonte die alte Parteilini­e. Auch die FPÖ sei immer dafür gewesen, das Wasser per Verfassung zu schützen – und eine entspreche­nde Staatsziel­bestimmung gibt es auch schon. Er habe nie „die Privatisie­rung des Wassers gefordert, sondern den Schutz des Wassers in der österreich­ischen Verfassung“.

Es sei in Ibiza auch nicht um die Wasserquel­len und die Wassernetz­e gegangen, sondern um die Abfüllung von Trinkwasse­r: „Der Staat und damit seine Bürger sollen durch einen zukünftig möglichen Trinkwasse­rflaschenh­andel Einnahmen erwirtscha­ften, die allein dem Gemeinwohl – sprich den Staatsbürg­ern – zugutekomm­en.“Er trete „für die Merkantili­sierung zum Wohle des Staatshaus­haltes und damit zum Wohl der österreich­ischen Staatsbürg­er ein“, schrieb Strache. (red, APA)

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