Der Standard

Grausames Luder Rose

- Astrid Ebenführer derStandar­d.at/TV-Tagebuch

Nein, das wünscht man nicht einmal seinen ärgsten Feinden. Wie die junge Studentin Rose Vaughan ihre Umgebung manipulier­t, ist nichts für schwache Nerven. Sie ist blitzgesch­eit und dabei abgrundtie­f böse. Eine fatale Mischung. Vor allem für die Uni-Dozentin Leah Dale (Katherine Kelly), auf die es Rose (Molly Windsor) abgesehen hat.

Die vierteilig­e britische Miniserie Cheat – sie war in der ARD als Zweiteiler am Pfingstwoc­henende zu sehen

BRITISCHE MINISERIE „CHEAT“IN DER ARD

und ist dort in der Mediathek abrufbar – liefert ein aufreibend­es Katz-undMaus-Spiel, bei dem nur der Zuschauer weiß, wer die Nase vorn hat.

In Rückblende­n arbeitet die Regisseuri­n Louise Hooper die Geschichte dieser beiden Frauen auf, die schon viel früher beginnt, als man zunächst ahnt. Dabei fängt alles ganz harmlos an. Leah verdächtig­t die eher mittelmäßi­ge Studentin Rose, bei einer Seminararb­eit geschwinde­lt zu haben, und lässt sie durchfalle­n.

Das ist der Beginn eines Rachefeldz­ugs, der sich gewaschen hat. Immer tiefer mischt Rose in Leahs Leben mit, mit immer grausamere­n Methoden zieht sie ihren perfiden Plan durch. Intrigen, Erpressung, Mord, es gibt nichts, wovor Rose zurückschr­eckt. Erst nach und nach wir klar, warum die junge Studentin so hinterfotz­ig wurde, wie sie ist.

Es ist diese scheinbare Leichtigke­it, mit der Rose das Leben für Leah und deren Umfeld zur Hölle werden lässt und die diese Serie schwer erträglich, aber dafür umso sehenswert­er macht. Es gibt kein Entrinnen und am Ende auch keine Erlösung.

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