Chefwechsel bei BMW
Produktionsvorstand Zipse löst Krüger Mitte August ab
München – Oliver Zipse wird neuer Vorstandschef von BMW. Am 16. August steigt der bisherige Produktionsvorstand an die Spitze des bayerischen Autobauers auf und löst Harald Krüger (53) ab, der nach wochenlangen Spekulationen seinen vorzeitigen Rückzug nach nur vier Jahren im BMWChefsessel erklärt hat. Das hat der Aufsichtsrat fernab vom BMWHauptquartier, im BMW-Werk Spartanburg in South Carolina, beschlossen.
„Mit Oliver Zipse übernimmt ein führungsstarker Stratege und Analytiker den Vorstandsvorsitz der BMW AG“, sagte Aufsichtsratschef Norbert Reithofer, der BMW vor Krüger geführt hatte. „Er wird der BMW Group zusätzliche Impulse bei der Gestaltung der Mobilität der Zukunft verleihen.“
Zipse hat sich gegen Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich durchgesetzt. Mit dem 55-Jährigen im Cockpit verbindet man bei BMW den Wunsch nach einer stärkeren Führung. Der Manager mit dem Schmiss an der Oberlippe soll dem Konzern auf dem Weg ins Zeitalter der Elektromobilität und des autonomen Fahrens die Orientierung geben, die Krüger vermissen ließ.
Zipse habe sich für den Spitzenposten empfohlen, sagen Insider, indem er BMW durch ein ausgeklügeltes Netz von weltumspannenden Produktionsstandorten weniger abhängig von Handelskonflikten und konjunkturellen Schwankungen gemacht hat. Das allein reicht nach Meinung von Experten aber nicht aus, um BMW in eine Zukunft zu führen, in der Software und IT eine wachsende Rolle spielen.
Mit Spannung wird erwartet, ob Zipse an der von Krüger propagierten „Technologie-Offenheit“festhält. Danach hält sich BMW alle Optionen für künftige Antriebe offen – vom saubereren Verbrennungsmotor über Hybridautos bis zu reinen Stromern und Wasserstoff als Treibstoff der Zukunft. (Reuters, dpa, ung)