Peking erhöht Zölle für Stahl
Strafzölle für Bolzen und Bleche treffen auch Voestalpine
– China erhöht die Zölle gegen mehrere Edelstahlprodukte aus der Europäischen Union, Japan, Südkorea und Indonesien. Die Zollsätze steigen auf 18,1 bis 103,1 Prozent, teilte das Handelsministerium in Peking mit. Mit der Umsetzung verliert man keine Zeit: Die neue Regelung soll ab heute, Dienstag, gelten.
Betroffen sind Edelstahlbolzen und warmgewalzte Edelstahlbleche. Hintergrund ist, dass China vor einem Jahr eine Anti-Dumping-Untersuchung eingeleitet hat, nachdem die Preise für Edelstahl im Land kräftig gefallen sind. Produkte aus der EU, aber auch aus Südkorea und Japan sind preisgünstiger als chinesische Erzeugnisse. Die Volksrepublik produziert und verbraucht fast die Hälfte des weltweiten Edelstahls. Die Voestalpine, die in China rund 30 Standorte mit mehr als 3000 Mitarbeitern hat und dort zuletzt einen Umsatz von 552 Millionen Euro erwirtschaftete, ist von den Einfuhrzöllen im Bereich von Spezialblechen berührt, allerdings nur geringfügig, wie der Konzern erklärt: „Der aus derzeitiger Sicht betroffene Umsatzanteil beläuft sich auf maximal acht Millionen Euro.“
In den vergangenen zehn Jahren hat der Konzern nach eigenen Angaben in die Errichtung bzw. Erweiterung und Modernisierung von Standorten in China rund 200 Millionen Euro investiert.
Gesamtwirtschaftlich betrachtet würden sich die Handelsschutzmaßnahmen in immer mehr Ländern – vor allem auch in China – zunehmend negativ auf die globale Konjunkturlage auswirken, wird gewarnt.