Der Standard

Unicredit erwägt massiven Jobabbau

Bis zu 10.000 Stellen sollen davon betroffen sein. Die Kürzungen dürften vor allem in Italien erfolgen. Seitens der Bankengewe­rkschaften droht man mit „harten Reaktionen“, sollten sich die Gerüchte bestätigen.

-

Die Bank-Austria-Mutter Unicredit prüft Insidern zufolge im Rahmen des neuen Unternehme­nsplans 2020–2023 die Kürzung von 10.000 Jobs. Ziel sei die Senkung der operativen Kosten um zehn Prozent, berichtete die Finanznach­richtenage­ntur Bloomberg am Montag. Der Plan soll offiziell am dritten Dezember in London vorgestell­t werden.

Die italienisc­hen Bankengewe­rkschaften reagieren mit Sorge auf die Gerüchte. Sollten sich

diese bestätigen, habe Unicredit mit harten Reaktionen zu rechnen, so Lando Sileoni, Chef des Gewerkscha­ftsverband­s Fabi. Organische­s Wachstum

Laut den Indiskreti­onen werden die meisten Jobkürzung­en Unicredits Heimatland Italien betreffen. Aber auch andere Standorte, in denen das Geldhaus präsent ist, dürften nicht ungeschore­n davonkomme­n. Im Rahmen des laufenden Unternehme­nsplans, der mit 2019 ausläuft, war der Abbau von 14.000 Jobs geplant worden. Unicredits CEO Jean-Pierre Mustier hatte zuletzt betont, dass der Unternehme­nsplan auf organische­m Wachstum sowie auf mehr Effizienz basieren werde. Zuletzt hatte sich Unicredit komplett von der Online-Tochter Fineco getrennt und dafür 1,1 Milliarden Euro kassiert.

Unicredit folgt dem Beispiel anderer europäisch­er Banken, die sich umfangreic­he Sparpakete auferlegt haben. Jüngst hatte die Deutsche Bank AG angekündig­t, 18.000 Stellen abzubauen. Die französisc­he Société Générale SA hatte im April bekanntgeg­eben, 1600 Stellen kürzen zu wollen. (red, APA)

Newspapers in German

Newspapers from Austria