ORF-Magazine sparen mit Sommerpause
„Weltjournal“zuletzt mit höchstem Marktanteil, „Weltjournal+“ab 2020 nur noch mit Wiederholungen
– Zum letzten Mal läuft diese Woche Eco, dann muss das ORF-Wirtschaftsmagazin erstmals in eine Sommerpause gehen. Hintergrund nach STANDARDInfos: Spardruck auch auf die ORF-Magazine.
300 Jobs einsparen
Bis 2021 muss der ORF 300 Millionen Euro und 300 Jobs einsparen, das musste ORF-General Alexander Wrabetz den Stiftungsräten des Rundfunks 2016 versprechen. Bei den Jobkürzungen stößt der ORF – jedenfalls die Mutter ohne Tochterunternehmen – an seine Grenzen. Beim Budget für 2019 verlangten die Stiftungsräte von ÖVP und FPÖ im letzten Moment weitere zehn Millionen Einsparungen.
Bei den ORF-Magazinen treffen die Sparnotwendigkeiten nach STANDARD-Infos nicht nur Eco: Das Weltjournal+ nach dem Weltjournal soll 2020 offenbar nur noch mit kostenlosen Wiederholungen bespielt werden.
Waltraud Langer, Chefredakteurin und Hauptabteilungsleiterin der TV-Magazine, will den Spardruck als Hintergrund für die Sommerpause und die Wiederholungen im Weltjournal+ auf STANDARD-Anfrage nicht bestätigen: „Die Budgets 2020 werden noch in den nächsten Monaten verhandelt. Fest steht aber jetzt schon, dass die beiden erfolgreichen Marken Eco und Weltjournal auch 2020 in bewährter Weise fixer Bestandteil der Magazinflotte sind.“
Merklich lieber spricht Langer über die Quoten ihrer Sendungen: „Die Magazine zählen sicher zu den beliebtesten Formaten des ORF. Das Publikum mag die lang erzählten, gut recherchierten Geschichten auf Augenhöhe“, erklärt Langer. „Dank eines ausgezeichneten Teams mit gutem Gespür für Themen um mich herum freu ich mich über extrem gute Quoten.“
Über Quoten reden
Rasch sind da die noch recht frischen Daten über das erste Halbjahr zur Hand: „Thema, Am Schauplatz / Schauplatz Gericht haben mehr als 600.000 Zuschauer,der Report mehr als 500.000, das Wirtschaftsmagazin Eco hat erstmals mehr als 400.000 Zuschauer. Der Bürgeranwalt hat mit neuer und längerer Sendezeit 50.000 mehr als bisher, nämlich 350.000 Zuschauer, gleich viel hat das Konsumentenmagazin Konkret. Und das Weltjournal hat mit 341.000 ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugelegt, das Weltjournal+ hat erstmals die 200.000-Zuschauer-Grenze überschritten.“
Langer: „Alle Sendungen sind stabil oder haben zugelegt. Und das in einer Zeit mit immer mehr TV-Kanälen.“(fid)