Lufthansa will Konzernstruktur nicht grundlegend ändern
Gewinneinbruch im Halbjahr, AUA mit tiefroten Zahlen – Flughafen-Vorstand Julian Jäger bleibt in Wien
– Die AUA-Mutter Lufthansa plant nach laut Finanzvorstand Ulrik Svensson keine Änderung ihrer Konzernstruktur. Lufthansa sei mit der vor einigen Jahren eingeführten Matrix-Organisation, die eine dezentrale allgemeine Konzernsteuerung mit dezentraler Führung der AirlineMarken verbindet, sehr zufrieden. „Es gibt keine Ideen oder Pläne, das zu ändern,“sagte Svensson.
Er schränkte jedoch ein, dass diese Struktur auch mit der einer Holding, die Marken wie AUA noch mehr Freiheit lässt, verbunden werden kann. Dies sei eine rein rechtliche Frage.
Ein deutlicher Gewinneinbruch und düstere Prognosen für die kommenden Monate haben die Aktien sowohl von Lufthansa als auch deren Tochter AUA in den Sinkflug geschickt. Der Konzern leidet unter gestiegenen Kerosinpreisen und anhaltend starkem Konkurrenzdruck in Europa. Vor allem in Deutschland und Österreich bleibe der Wettbewerb um Passagiere aggressiv. Lufthansa berichtete am Dienstag von einem im Jahresvergleich um 70 Prozent gefallenen Gewinn für das zweite Quartal. Trotz eines um vier Prozent auf 9,6 Milliarden Euro gestiegenen Umsatzes blieben am Ende auch wegen einer unerwarteten Steuerrückstellung nur 226 Millionen Euro Gewinn.
Die AUA hat im zweiten Quartal zwar wieder schwarze Zahlen eingeflogen, bleibt nach dem hohen Minus im ersten Quartal zum Halbjahr aber weiterhin tief in der Verlustzone. Der operative Gewinn (angepasstes Ebit) von 46 Millionen Euro von April bis Juni hat den Verlust aus den ersten drei Monaten in Höhe von 99 Millionen Euro nicht kompensiert. Zum Halbjahr weist die AUA daher ein negatives (angepasstes) Ebit von 53 Millionen Euro aus.
Mittlerweile ist auch klar, dass Flughafen-Wien-Vorstand Julian Jäger (47) in Wien bleibt und nicht nach München gehen wird. Noch zu Wochenbeginn hatte es danach ausgesehen, als würde Jäger auf den Chefposten des Flughafens München wechseln. Am Abend bestätigte er dem STANDARD, dass er in Wien bleibt.
Der Münchner Merkur hatte berichtet, der SPÖ-nahe Jäger sei einer der zwei Wunschkandidaten für die Nachfolge des in Pension gehenden Münchner Flughafenchefs Michael Kerkloh. Jäger stellte nun klar, dass er München abgesagt habe und seinen Vertrag in Wien erfüllen werde. Nach Beratungen mit dem Präsidium des Aufsichtsrats habe er sich entschlossen, sich aus dem Bewerbungsprozess zurückzuziehen.
„Wir haben mit dem tollen Wachstum der vergangenen Jahre, der Terminalerweiterung und der Aussicht auf die dritte Piste so viele spannende Entwicklungen in Wien, dass ich diese begonnenen Aufgaben auch erfolgreich abschließen möchte“, sagte Jäger. Es sei ein großes Kompliment, für so einen Job in der engsten Auswahl zu sein, „doch ich freue mich auf die kommenden Jahre hier in Wien“.
Jäger und sein Vorstandskollege Günther Ofner (er steht der ÖVP nahe) waren erst im Juni vorzeitig für eine weitere Funktionsperiode ab 1. Oktober 2020 bis 30. September 2025 wiederbestellt worden. (red) Daimler-Vorstand
wird neuer Aufsichtsratschef des Formel-1-Teams von Mercedes. Der 54jährige Deutsche gehörte dem Aufsichtsgremium des Rennstalls schon seit März als einfaches Mitglied an. Schäfer folgt in dieser Position dem vor zwei Monaten verstorbenen Niki Lauda nach. (red)