Thiem Garant auf Jahre hinaus
Mit dem Eingreifen von Dominic Thiem nimmt das Tennisturnier in Kitzbühel heute erst richtig Fahrt auf. Der Name Thiem mildert auch olympische Sorgen von Veranstalter Alexander Antonitsch. Mit dem jüngeren Bruder des Lokalmatadors sollte der ehemalige Da
Sebastian Ofner heißt Dominic Thiems erster Gegner bei den Generali Open in Kitzbühel. Der Steirer setzte sich in der ersten Runde gegen den aus der Qualifikation gekommenen Niederösterreicher Lucas Miedler in 102 Minuten mit 7:6 (1), 7:6 (5) durch. Das Duell der 23-Jährigen hielt sich damit an die Papierform, Ofner ist in der Weltrangliste deutlich vor Miedler. Heute Abend (19.30, Servus TV) im Achtelfinale sollte die Nummer vier der Welt leichteres Spiel haben. Gegen Ofner hat Thiem auf der Tour noch nie gespielt. Allerdings war im Vorjahr auch nicht mit der Achtelfinalpleite gegen den späteren Turniersieger Martin Klizan zu rechnen gewesen.
Ein kurzes Vergnügen war das Turnier am Dienstag für Moritz Thiem. Der 19-Jährige verlor an der Seite des Chilenen Nicolas Massu, des 39-jährigen Trainers seines Bruders Dominic, gegen die
bolivianisch-spanische Paarung Hugo Dellien und David Vega Hernandez innert 61 Minuten mit 3:6, 2:6. Den Auftritt dank einer Wild Card hat der jüngere Thiem „sehr genossen“. Für seine Entwicklung seien Spiele vor großem Publikum immens wichtig, sagte Moritz Thiem, der exakt wie sein Bruder klingt, gegenwärtig aber noch auf der ITF-Tour unterwegs ist.
Auf Sand gebaut
Kitzbühel wird Moritz Thiem auch im nächsten Jahr maximal mit einer Wild Card schmücken. Wichtiger ist das vertraglich vereinbarte Erscheinen des Bruders. Es erspart Veranstalter Alexander Antonitsch große Sorgen, hat er doch wegen des Termins unmittelbar vor den Olympischen Spielen mit Absagen zu rechnen.
In Tokio wird auf Hartplatz gespielt, eine Rückkehr auf Sand werden sich deshalb viele Olympiastarter ersparen. Thiem hat sich dagegen schon länger entschieden, erst 2024 bei den Spielen in Paris in Roland Garros und damit auf Sand anzutreten. Der Blick in diese ferne Zukunft lässt Antonitsch hoffen. Vor dem olympischen Tennisturnier 1992 in Barcelona, das auf Sand gespielt wurde, hatten sich sogar die USStars Pete Sampras und Jim Courier in Kitzbühel die Ehre gegeben. Sampras hatte damals seinen ersten Titel auf Sand geholt. Im Jahr darauf feierte Thomas Muster seinen Titel in Kitzbühel.
Von einer Besetzung wie damals kann Antonitsch nur träumen. Bei der 75. Auflage ist Thiem der einzige Spieler aus den besten 20 der Weltrangliste. Diesbezüglich Besserung verspricht der angestrebte Termintausch mit Umag – steigen die Generali Open zwei Wochen früher, könnten Spieler nach Tirol gelockt werden, die auf Rasen in Wimbledon nicht weit kommen.
Sicherer ist die weitere Investition in das Gesamterlebnis. Schon für die Auflage des Vorjahres gab es seitens der ATP den „Award of Excellence“für das „beste FanErlebnis“. Der Kartenverkauf für heuer verspricht das beste Ergebnis seit der Ära Muster, Antonitsch darf mit mehr als 50.000 Besuchern und also einem Rekord unter seiner Direktion rechnen. Bliebe Dominic Thiem länger als im Vorjahr im Spiel, wäre der sogar sicher. (APA, red)