Spät, aber doch hat das Paprikamus vom Balkan auch Österreich erobert. Ajvar kann man
als Brotaufstrich, auf dem Meze-Teller mit Dörrfleisch oder, wie in diesem Test, zum Grillfleisch genießen.
Scharfer Kroate
Das kroatische Traditionsunternehmen Podravka, das auch die berühmt-berüchtigte Vegeta produziert, verkauft in Österreich zwei AjvarVarianten: mild und scharf. Beide kommen ohne Konservierungsstoffe aus, Zucker ist aber dabei. Die getestete scharfe Variante schmeckt rauchig, die Melanzani geht allerdings vollkommen unter. „Zu viele Kerne“, meinte ein Mittester.
Fader Mazedonier
Das Wiener Unternehmen Brajlović produziert und importiert traditionelle Fleischprodukte vom Balkan. Nun gibt es auch Ajvar aus dem Ajvar-Land schlechthin: (Nord-)Mazedonien. Leider hält „Natura“-Ajvar nicht, was der Name verspricht: Als Einziges unter den getesteten Produkten enthält es auch Stabilisatoren. Die Konsistenz ist breiig, fast mehlig. „Fad“lautet das Fazit.
Fruchtiger Bosnier
Die Testerin ist gegen Vorwürfe der Parteiigkeit mit guten Argumenten gewappnet. Die Konsistenz des Ajvars von Vitaminka ist sämig, weich. Der PaprikaGeschmack des Testsiegers ist natürlich und fruchtig, die bittere Melanzani hält sich zurück. Punkteabzug gibt es für zu große Paprikaschalenstücke. Verkostet wurde die milde Variante, die scharfe ist in Österreich auch erhältlich.
Guter Serbe
Das Wiener Social-Start-up BioBalkan lässt von einer serbischen Bäuerinnenmanufaktur den biologisch angebauten Paprika zum feinen Mus verkochen. Der Bioajvar wird in großen Töpfen per Hand stundenlang gerührt. Das hat seinen Preis, lohnt sich aber. Purer Paprikageschmack (ohne Melanzani), gut scharf. Einen kleinen Punkteabzug gibt es für teilweise recht große Stückchen.