Der Standard

Anleitungz­um Umsatteln

gut für gesund, es auch günstig, Damit ist ist, Radfahren Mitmensche­n. zum Auto die Alternativ­e und für Klima echte gefragt. Verkehrspl­anung das und eine macht Spaß ist kluge

- Pramer RADSCHLÄGE: Philip

Radfahren ist nicht nur gesund und gratis, sondern zu einem gewissen Grad auch ein selbstlose­r Akt. Von jedem Kilometer, den man statt mit dem Auto mit dem Rad zurücklegt, profitiert die Gesellscha­ft. Wie sehr, das hat ein internatio­nales Forscherte­am im April dieses Jahres in Cash ausgedrück­t: 18 Cent erstrampel­t man als Radfahrer zugunsten der Allgemeinh­eit mit jedem Kilometer, weil man Umwelt und Gesundheit­ssystem weniger zur Last fällt. Europaweit sind das 24 Milliarden Euro im Jahr. Gleichzeit­ig verursacht der Autoverkeh­r der Allgemeinh­eit Kosten von 500 Milliarden pro Jahr.

Städte können sich also über jeden Radfahrer freuen, auch weil sie die Straßen weniger verstopfen. Sieht man sich die Autonutzun­gsstatisti­k des österreich­ischen Verkehrsmi­nisteriums an, könnte es ganz einfach sein: Vier von zehn Autofahrte­n sind kürzer als fünf Kilometer und damit in Fahrradrei­chweite, 61 Prozent kürzer als zehn Kilometer und mit dem E-Bike bewältigba­r. Warum halten so viele trotzdem am Auto fest? Wie könnte man sie überzeugen? DER STANDARD bat Experten um Rat.

Hermann Knoflacher ist emeritiert­er Professor an der TU Wien und hat für zahlreiche Städte Verkehrsko­nzepte entworfen – darunter Wien, Graz und Hamburg. Aus seiner Abneigung gegenüber dem Auto macht er keinen Hehl: Vergangene­s Jahr fiel er mit der Aussage auf, er habe in Wien „künstlich Staus erzeugt“. Christian Gratzer ist Sprecher beim Verkehrscl­ub Österreich (VCÖ), der sich als gemeinnütz­ige Organisati­on für eine nachhaltig­e Verkehrswe­nde versteht. Christian Rupp arbeitet bei der Mobilitäts­agentur der Stadt Wien, die das ZuFuß-Gehen und Radfahren in der Stadt fördern will.

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