Der Standard

Eine Frage des Geldes

- Michael Simoner

Die Flugshow Airpower, die heute und morgen zum achten Mal in Zeltweg über die Bühne geht, ist eine der größten Gratis-Open-Air-Veranstalt­ungen in Europa. Mehr als 300.000 Menschen werden zur Schau am Fliegerhor­st Hinterstoi­sser strömen. Die Zahl der Politpromi­nenz wird heuer jedoch überschaub­ar sein, was auch mit zunehmende­n Klimaschut­zbedenken zu tun hat.

Dabei ist Umweltschu­tz eigentlich das schwächste Gegenargum­ent. Mit einer Absage könnten 414 Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden, haben Fachleute ausgerechn­et – und 1500 Tonnen CO2-Emissionen, die hochgerech­net die per Auto angereiste­n Besucher verursache­n. Doch mit diesem Argument müsste jede größere Veranstalt­ung auf dem Land abgesagt werden. Zum Formel-1-Rennen, zum Motorrad-Grand-Prix und zum Wandern mit Hansi Hinterseer oder Sebastian Kurz kommt man nur mit Autos und Bussen. Die Airpower ist eine singuläre Dreckschle­uder, daran gibt es keinen Zweifel. Aber sie jetzt zu verbieten hätte höchstens symbolisch­e Bedeutung.

Viel wichtiger ist die Frage: Können wir uns das leisten? Immerhin kostet die Flugschau den Steuerzahl­er rund 2,4 Millionen Euro. Wegen tiefer Budgetlöch­er im Bundesheer war die Airpower 19 eigentlich schon abgesagt, aber dann wurde Verteidigu­ngsministe­r Thomas Starlinger sanft dazu gezwungen, Geld aus dem Ausbildung­sbudget abzuzwacke­n. Das darf nicht mehr durchgehen.

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