Sensible Demokratie und herbe Sprache
Sorgen um die liberale Demokratie in Österreich machen sich rund 80 NGOs, Gewerkschaften und Bürgerinitiativen. Sie haben am Dienstag einen Demokratiebericht veröffentlicht, der sieben „Lebensadern“einer lebendigen Demokratie aufzeigt. Diese gelte es zu pflegen. Außerdem stellen sie der mittlerweile abgesetzten türkis-blauen Regierung kein gutes Zeugnis aus. Sie habe dasselbe „Drehbuch“wie Ungarn oder Polen verfolgt und somit die Rahmenbedingungen der Zivilgesellschaft massiv eingeschränkt. „Es sind diese besorgniserregenden Entwicklungen, die uns dazu bewogen haben, aktiv zu werden“, so die Organisatoren. (lalo)
Bei einer Wahlkampfveranstaltung der Gewerkschafter hat ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian die ÖVPGroßspenderin Heidi Horten als „Aufg’spritzte mit der Zwei-MillionenKette“bezeichnet. Das löste teils empörte Reaktionen aus. Die Veranstaltung der roten Gewerkschafter war prinzipiell ruppig im Ton. Den Arbeitnehmern werde „alles weggenommen“, sagte Rainer Wimmer von der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter. ÖGB-Vizepräsidentin Korinna Schumann sprach davon, dass die Arbeitnehmer der türkisblauen Regierung „wurscht“waren. Man müsse nun „alle Register ziehen“. (fsc)
Am Freitag soll eine überarbeitete Autobiografie von FPÖ-Chef Norbert Hofer erscheinen. Der Grazer StockerVerlag gibt eine überarbeitete Version von Hofers bereits erschienenem Werk Leben nach der Querschnittslähmung heraus, die mit der
Überschrift Aufstehen für Österreich versehen wurde. Das 176 Seiten starke Werk wurde mit der Hilfe von Hofers Mitarbeitern verfasst. Neu hinzugekommen sind Kapitel über den Präsidentschaftswahlkampf, die Koalitionsverhandlungen sowie die türkis-blaue Regierung und Ibiza-Gate. Obwohl über einen internen Zwist gemunkelt wird, liefert das Vorwort ein Parteifreund: Herbert Kickl. (sefe)
Das Goldene Dachl in Innsbruck erstrahlt seit fast zwei Wochen nachts in türkiser Farbe. Hintergrund für die Aktion war nicht der laufende Wahlkampf, sondern die Kampagne zum Polyzystischen Ovar-Syndrom (PCOS), einer Stoffwechselerkrankung von Frauen. Dafür wurden am Abend des 1. September weltweit Sehenswürdigkeiten türkis beleuchtet – die Farbe der Kampagne. Innsbruck erklärte sich bereit, mitzumachen. Allerdings wurde vergessen, zu kommunizieren warum und das Licht wieder umzustellen. Die Innsbrucker VP nutzte diese skurrile Geschichte für ihren Wahlkampf. (ars) derStandard.at/Inland