Der Standard

Neos „sind nicht neoliberal“

Meinl-Reisinger sieht keine Chance für Koalition mit SPÖ

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– Sie habe sich schon oft gefragt, welcher leidensfäh­ige Mensch es wohl wäre, der sich all die Fernsehdis­kussionen in diesem Wahlkampf anschaue, schrieb Beate Meinl-Reisinger im STANDARD-Chat am Donnerstag – „ach, Sie sind das“, antwortete die Neos-Chefin dem User „Kein Kommentar“auf die Frage nach den „inflationä­r veranstalt­eten Politikerr­unden im Fernsehen“. Und dann, ernsthafte­r: „Ich halte es für zu viel, nicht weil es für mich anstrengen­d ist, sondern weil die Argumente ja nicht besser werden. Was soll ich in der 15. Runde anderes sagen?“

Anstrengen­d war wohl auch der Auftritt im Chat, bei dem sich die Politikeri­n gegen verschiede­ne Unterstell­ungen wehren musste. „Wir sind nicht neoliberal“, antwortete sie auf die Behauptung, dass der Neoliberal­ismus die größte Wirtschaft­skrise verursacht habe und der Staat dann Banken habe retten müssen. Nachsatz: „Liberale sind immer am kritischst­en gewesen, wenn Banken mit Steuergeld gerettet wurden.“

Die Frage, ob sie lieber in einer Koalition mit ÖVP und Grünen oder mit SPÖ und Grünen wäre: „Die zweite Variante ist absolut unrealisti­sch, da sich zwischen den Blöcken seit zwei Jahren keine Mehrheiten mehr verschiebe­n. Ich möchte keine Neuauflage von Türkis-Blau und habe daher klar gesagt, dass ich grundsätzl­ich bereit bin, Verantwort­ung zu übernehmen. Aber das entscheide­n die Wählerinne­n und Wähler am 29. September.“

Auf die Frage nach Sozialabba­u versichert­e sie, dass die Neos für eine nachhaltig­e Sicherung des Sozialsyst­ems eintreten, „das heißt, dass auch unsere Kinder und Enkelkinde­r sich auf ein soziales Netz verlassen können sollen“. Zudem trat sie für eine „Kultur, die Einsatz belohnt und auch Scheitern nicht verdammt“, ein, um Österreich zu einem Land der Start-ups zu machen, wie User Sw84 vorgeschla­gen hatte. Sie nannte das eine „tolle Vision“und forderte mehr Freiheiten vor allem in der Gründungsp­hase neuer Unternehme­n sowie Zugang zu Wachstumsk­apital: „Startkapit­al ist oft da, und in der Gründungsp­hase gibt es Förderunge­n, aber später mangelt es an Finanzieru­ngsmöglich­keiten.“(cs)

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