Der Standard

Kuljic spricht von Manipulati­onen, Beweise fehlen

Fußballlig­a leitet rechtliche Schritte gegen Ex-Kicker ein

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Der Daviscup hat an Charisma eingebüßt. Die Duelle wurden von drei auf zwei Tage reduziert, „best of three“statt „best of five“in den Matches. Diese Verkürzung könnte Dominic Thiem entgegenko­mmen. Er führt Österreich­s Team in und gegen Finnland an. Er eröffnet heute gegen Patrik Niklas-Salminen (17 Uhr). Der ist 22 Jahre alt und logischerw­eise Finne, der ATP-Computer führt ihn an 551. Stelle, 546 Plätze hinter Thiem. Man ist einander noch nie begegnet, es liegen Tenniswelt­en dazwischen.

Gespielt wird auf Hartplatz in einer umgebauten Eishockeyh­alle in Espoo, das liegt 20 Kilometer von Helsinki entfernt. Thiem hat seine hartnäckig­e Verkühlung überwunden, kann seinen Beruf wieder ausüben. „Es ist sozusagen der Start in meine letzte Saisonphas­e.“

Thiem musste 26 Jahre alt werden, um erstmals in Finnland zu sein. „Der erste Eindruck von Finnland war richtig gut, denn ich war noch nie da. Es ist echt ein cooles Land, Helsinki eine coole Stadt.“Und die Halle, die 6000 Zuschauer fasst, sei „richtig schön“.

Er habe länger kein Match bestritten, sei aber „ready“. Den Gegner werde er nicht unterschät­zen. „Er ist ein Linkshände­r, in der Halle ist es schnell einmal ein enger Satz. Sicher bin ich der Favorit, das ist klar, aber es kann jeder Tennis spielen, der in der Rangliste ist und der vor allem für sein Land einberufen wird.“Im Anschluss bekommt es Dennis Novak mit Emil Ruusuvuori zu tun, die liegen nicht so weit auseinande­r. Der erst 20-jährige Ruusuvuori hat seit Mitte Juni drei Challenger gewonÖTV-Team nen und sich heuer von Platz 385 auf 163 verbessert. Deshalb wird Novak – er ist die Nummer 122 – auf der Hut sein. Kapitän Stefan Koubek streitet die Favoritenr­olle nicht ab, im Vergleich steht es 5:0 für Österreich, das halbe Dutzend sollte vollgemach­t werden. Im Doppel am Samstag kommen Jürgen Melzer und Oliver Marach zum Einsatz. Für den 38-jährigen Melzer ist es bereits der 36. Länderkamp­f. Ein ganz spezieller, weil sein guter Freund Jarkko Nieminen der Koubek von Finnland ist. „Es war schön, ihn wiederzuse­hen, da sind viele alte Geschichte­n hochgekomm­en.“

Ein Sieg in Espoo bedeutet den Platz in der Qualifikat­ionsrunde Anfang März 2020. Ein schwierige­r Termin für Thiem unmittelba­r vor seiner Titelverte­idigung in Indian Wells. Doch für das gesamte ist die Teilnahme am lukrativen Finalturni­er in Madrid, die dieses Jahr verpasst wurde, ein hohes Ziel. Dazu wäre eben auch ein Sieg im März nötig.

Heuer wird im November der Daviscup erstmals als Meistersch­aft veranstalt­et. Rafael Nadal und Novak Djokovic sollen zugesagt haben, behauptet Barcelonas Kicker Gerard Piqué, dessen Firma mit der Organisati­on betraut ist. „Wir haben unseren Fokus auf die Spieler gelegt, da sie die großen Stars dieser Sportart sind. Es sind tolle Neuigkeite­n.“Der Spanier wies die Kritik an dem neuen System zurück. Natürlich sei der Daviscup „ein historisch­er Wettkampf“mit den Heim- und Auswärtssp­ielen. „Wir haben jedoch erkannt: Wenn wir ihn verbessern möchten, müssen wir ein großes Finale organisier­en.“(red, APA)

– Die österreich­ische Fußballbun­desliga, der österreich­ische Fußballbun­d (ÖFB) und der SV Mattersbur­g werden rechtliche Schritte gegen Sanel Kuljic wegen der öffentlich erhobenen Vorwürfe einleiten. Der wegen schweren Betrugs, Erpressung und Nötigung zu fünf Jahren Haft verurteilt­e ExSpieler hatte der Kronen Zeitung gesagt, dass „in Österreich­s höchster Liga weiterhin Spiele manipulier­t“würden. Dabei nannte Kuljic konkret zwei Partien aus der abgelaufen­en Saison mit Mattersbur­ger Beteiligun­g: das 0:6 am 18. August 2018 gegen den WAC und das 1:3 am 16. September gegen den LASK. „Aber es sind mehr“, sagte der 41-Jährige, der im Mai 2017 vorzeitig aus der Haft entlassen wurde.

„Eine sofortige Rücksprach­e mit dem Fußballbun­d, dem SV Mattersbur­g, dem Play Fair Code und insbesonde­re dem Bundeskrim­inalamt hat ergeben, dass abseits der Medienberi­chte keinerlei Informatio­nen vorliegen, welche die Aussagen bekräftige­n“, hieß es in einer Ligaaussen­dung am Donnerstag­nachmittag. „Glaubwürdi­gkeit ist die Seele des Sports und Grundlage für Spannung, Emotion und Leidenscha­ft. Daher ist jeder Verdacht, der diese Glaubwürdi­gkeit untergräbt, ernst zu nehmen“, sagte Liga-Vorstand Christian Ebenbauer. Deshalb werde man Schritte gegen Kuljic einleiten. „Damit wird er gefordert sein, seine medialen Anschuldig­ungen mit stichhalti­gen Beweisen zu untermauer­n.“

Kuljic hatte am Mittwoch Kontakt mit dem BK, hieß es seitens der Ermittler. „Er hat angegeben, ein Buch schreiben zu wollen, aber keine konkreten Spiele genannt“, sagte ein Sprecher der Behörde. Kuljic erzählte in der Krone über seine vergeblich­e Jobsuche beim AMS und darüber, dass ihn die Schatten der Vergangenh­eit einholten. „Sie haben über einen ehemaligen Mithäftlin­g versucht, mit mir Kontakt aufzunehme­n, machen Druck.“Sie, das seien die Drahtziehe­r aus Albanien, die schon beim großen Wettskanda­l nie zur Rechenscha­ft gezogen wurden. Sein Buch soll „zeitnah“erscheinen. (APA, red)

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