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Suche nach neuer Schuldenre­gel

EU-Finanzmini­ster wollen auch Umgang mit CO2 prüfen

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– Die EU-Finanzmini­ster spielen eine Reform der komplizier­ten Haushaltsr­egeln für Euroländer durch. Die derzeitige­n Regeln funktionie­rten aus Sicht von vielen Mitgliedst­aaten recht gut, seien aber nicht perfekt, sagte EUKommissi­onsvizeprä­sident Valdis Dombrovski­s nach Beratungen mit den Ressortche­fs in Helsinki.

Nun gehe es darum, zu prüfen, ob und wie eine Vereinfach­ung möglich sei. Insgesamt sollen mit der Revision die öffentlich­en Finanzen nachhaltig­er gestaltet, etwa durch Bepreisung von CO2, und die Wirtschaft stabilisie­rt werden. Da das Thema hochgradig umstritten ist, kann bis zu einer Änderung viel Zeit vergehen.

„Es ist wichtig, bei der Überprüfun­g des Stabilität­spakts vorsichtig zu sein, da es sich um einen komplexen, heiklen und langen Prozess handelt, sagte etwa der italienisc­he Finanzmini­ster Roberto Gualtieri.

Das Regelwerk ist 1997 verabschie­det worden und soll sicherstel­len, dass sich die Wirtschaft­sräume der Euroländer nicht zu unterschie­dlich entwickeln. Die Auflagen wurden bei der Euro-Einführung vor allem von Deutschlan­d als unverzicht­bar erachtet, da die Staatshaus­halte der Europartne­r nicht zentral gesteuert werden. Zu den wichtigste­n Pfeilern gehören eine Begrenzung des jährlichen Haushaltsd­efizits auf drei Prozent der Wirtschaft­sleistung und eine Obergrenze der öffentlich­en Verschuldu­ng auf 60 Prozent. Ein Bericht des unabhängig­en Beratungsg­remiums European Fiscal Board (EFB) macht bei den Fiskalrege­ln einen hohen Grad an Komplexitä­t aus. Die EFBBestand­saufnahme sei ein guter Ausgangspu­nkt für weitere Arbeit am Thema, die die EU-Kommission Ende des Jahres leisten werde, sagte der finnische Finanzmini­ster Mika Lintilä. (dpa)

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