Der Standard

Zufriedene Wähler bringen FPÖ keine Stimmen

Mehrheit der Vorarlberg­er ist optimistis­ch, sorgt sich um Lebenshalt­ungskosten sowie den Umweltschu­tz

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Oh, wie schön ist Vorarlberg. Gemäß einer Analyse der Wahlmotive durch das Sora-Institut fühlt sich ein Großteil der Bevölkerun­g im Ländle gut regiert. Sechs von zehn Befragten – oder 61 Prozent – stellen ihrer schwarz-grünen Landesregi­erung ein positives Zeugnis aus. Neben der Regierungs­arbeit selbst waren es die jeweiligen Spitzenkan­didaten, die die Wähler von Volksparte­i und Grünen überzeugte­n.

Die gute Stimmung reicht über die Parteigren­zen hinaus. 51 Prozent der Vorarlberg­er blicken optimistis­ch in die Zukunft, insbesonde­re Personen mit Matura oder höherer Bildung. Hinsichtli­ch der Entwicklun­g in den vergangene­n fünf Jahren gehen die Meinungen allerdings auseinande­r. 36 Prozent der Wahlberech­tigten sind der Ansicht, das Land habe sich positiv entwickelt, 16 Prozent sehen hingegen einen Negativtre­nd. Für 45 Prozent hat sich nichts verändert.

Kosten und Klima als Motive

Die wichtigste­n Wahlmotive waren „die Kosten des täglichen Lebens“. 31 Prozent diskutiert­en „sehr häufig“darüber. Knapp dahinter auf Platz zwei folgte bereits „Umwelt- und Klimaschut­z“, der 27 Prozent der Wahlberech­tigten „sehr häufig“beschäftig­te. Blickt man jedoch auf die Beweggründ­e der Wähler der einzelnen Parteien, so zeigen sich dabei sehr deutliche Unterschie­de.

Bei den Grünen war der öffentlich­e Verkehr neben dem Klimaschut­z führend. Die freiheitli­chen Wähler nannten Zuwanderun­g, Integratio­n und Sicherheit als wichtigste Wahlmotive. SPÖWähler diskutiert­en am häufigsten über die Kosten des täglichen Lebens, Gesundheit und Pflege sowie Arbeitsplä­tze und Arbeitsbed­ingungen. Nur unter den Anhängern von VP und Neos waren keine besonderen Themenpräf­erenzen feststellb­ar.

Die Zufriedenh­eit im Ländle scheint der FPÖ zu schaden. Denn 56 Prozent ihrer Wählerscha­ft, die deutlich geschrumpf­t ist, hat angegeben, sorgenvoll in die Zukunft zu blicken. Es sind die Zuwanderun­g, Sicherheit und Kosten des täglichen Lebens, die sie beschäftig­en und ihnen offenbar Sorgen bereiten.

Was die politische Zukunft angeht, so wünschen sich 42 Prozent der VP-Wähler eine Fortführun­g der Koalition mit den Grünen. Das würde zugleich Generation­en verbinden, denn die VP hatte den mit 61 Prozent den höchsten Anteil bei den über 60-jährigen Wählern. Die Grünen wiederum konnten bei den Jungen punkten. 32 Prozent der Wähler unter 30 Jahren gaben ihnen ihre Stimme.

Unter den Angestellt­en konnten VP (40 Prozent) und Grüne (25 Prozent) punkten. Bei den Arbeitern, die mit der Landesregi­erung großteils unzufriede­n waren, lagen FPÖ und SPÖ vorne. (ars)

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