Der Standard

Kurz: Gespräche mit Grünen sind Herausford­erung

ÖVP-Chef im Interview Am Donnerstag geht’s weiter

- Michael Völker

Im Interview mit dem STANDARD kündigt ÖVP-Chef Sebastian Kurz an, mit FPÖChef Norbert Hofer auch während der Sondierung­sgespräche mit den anderen Parteien in Kontakt zu bleiben. Dass sich die FPÖ auf den Weg in die Opposition vorbereite, müsse er aber zur Kenntnis nehmen. Angesproch­en auf die bekannten Differenze­n mit den Grünen sagt Kurz: „Klar ist, dass es mit jeder Partei inhaltlich­e Überschnei­dungen und auch Gegensätze gibt. Mit manchen gibt es mehr Überschnei­dungen, mit anderen weniger.“

STANDARD: Bei den Grünen liegt es auf der Hand: Da gibt’s weniger Überschnei­dungen.

Kurz: Das ist die Herausford­erung, vor der wir alle und vor allem wir als Volksparte­i – ausgestatt­et mit einem Regierungs­bildungsau­ftrag – in den nächsten Wochen und Monaten stehen.

Am Donnerstag beginnt der nächste Teil der Sondierung­sgespräche im Winterpala­is, diesmal in größerer Runde. Kurz will dabei auch „ein Gefühl für die handelnden Akteure um den Parteichef herum“bekommen, wie er sagt.

STANDARD: Wenn Sigi Maurer jetzt an der Seite von Werner Kogler auftaucht, was wäre das für ein Zeichen?

Kurz: Weder ein Zeichen noch kein Zeichen. Ich lade zu einem Sondierung­sgespräch ein und mache einen Vorschlag, wie groß die Gruppen sein sollen. Und jeder Parteichef entscheide­t für sich.

In den vertiefend­en Gesprächen will sich Kurz ein Bild davon machen, „wie wir eine stabile, handlungsf­ähige Regierung bilden können, die auch die Kraft hat, sich den großen Zukunftshe­rausforder­ungen für unser Land zu widmen“. Kurz nennt als wichtigste Aufgaben die schlechte Konjunktur­situation, die Steuerentl­astung, den konsequent­en Kampf gegen illegale Migration sowie den Kampf gegen den Klimawande­l.

Für die ÖVP werden neben Kurz Klubobmann August Wöginger, die Ex-Minister Elisabeth Köstinger, Gernot Blümel und Margarete Schramböck sowie Kurz’ engster Berater Stefan Steiner sondieren. Auf SPÖ-Seite werden Parteichef­in Pamela Rendi-Wagner, die Zweite Nationalra­tspräsiden­tin Doris Bures, der Gewerkscha­fter Rainer Wimmer, der Kärntner Landeshaup­tmann Peter Kaiser sowie Klubobmann-Stellvertr­eter Jörg Leichtfrie­d die Gespräche führen. Grüne und Neos haben noch nicht entschiede­n oder bekanntgeg­eben, wie ihre Teams zusammenge­setzt sein werden.

Im STANDARD-Interview kündigt Kurz an, die ÖVP würde im Parlament schärferen Kontrollen und Sanktionen bei den Parteifina­nzen zustimmen, auch wenn er andere Prioritäte­n sehe. Wenn es aber Initiative­n von Neos oder Grünen in diese Richtung gebe, noch ehe eine neue Regierung stehe, wolle er sich dem nicht verschließ­en. Wenn auch etwas genervt, erklärt Kurz, die ÖVP werde in der Endabrechn­ung des Wahlkampfs die erlaubte Obergrenze von sieben Millionen Euro nicht überschrit­ten haben. Noch sei nicht alles abgerechne­t.

Das gesamte Interview ist online nachzulese­n: derStandar­d.at/Inland

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