Der Standard

Kein Rückenwind an den Aktienmärk­ten

-

Die Geduld der Börsianer im Zollstreit wird weiter auf die Probe gestellt. Europas Aktienanle­ger scheuten am Donnerstag hinsichtli­ch unterschie­dlicher Signale größere Engagement­s. Insidern zufolge könnte der erste Teil des Handelsabk­ommens womöglich erst 2020 abgeschlos­sen werden. Neuen Sand im Getriebe gibt es durch die US-Gesetze zur Unterstütz­ung der Protestbew­egung in Hongkong, die von China scharf kritisiert wurden.

„Vor kurzem waren wir noch optimistis­ch, dass es irgendwann ein Abkommen geben wird, aber diese Nachrichte­n zeigen, dass es nicht gewiss ist“, sagte Elwin de Groot, Chefstrate­ge bei der Rabobank. Verglichen mit den bisherigen Indexgewin­nen im vierten Quartal halte sich der Rückschlag allerdings in Grenzen, sagte Analyst Ian Williams vom Vermögensv­erwalter

Peel Hunt. Für einen Hoffnungss­chimmer sorgte ein Bericht des Wall Street Journal, dem zufolge sollen US-Unterhändl­er zu Verhandlun­gen im Handelsstr­eit nach Peking eingeladen worden sein. Zudem berichtete­n chinesisch­en Medien, dass die für Mitte Dezember geplanten US-Zölle auf chinesisch­e Waren so oder so verschoben werden könnten.

An den Devisenmär­kten griffen Anleger beim britischen Pfund zu. Die Devise gewann 0,3 Prozent auf 1,2960 Dollar. Labour-Chef Jeremy Corbyn will Großbritan­nien nach einem Wahlsieg mit gewaltigen finanziell­en Anstrengun­gen umfassend umbauen. Die Löhne im öffentlich­en Dienst sollen steigen und Infrastruk­tur verstaatli­cht werden, wie Corbyn bei der Vorstellun­g des Wahlprogra­mms in Birmingham sagte. (red)

Newspapers in German

Newspapers from Austria