Überdribbelt: Wie die Politik bei Rapid mitmischen will
Martin Bruckner vs. Roland Schmid
1. Warum sind Sie der bessere Präsident? 2. Nennen Sie die drei Eckpunkte Ihres Programms? 3. Haben die UItras zu viel Macht bei Rapid? Falls ja, was tun Sie dagegen? 4. Wann und wie kann Rapid wieder Titel gewinnen? 5. Ergänzen Sie: Rapid ist für mich ...
1
. Weil ich – mit meinem Team – die Erfahrung und das Know-how mitbringe, um Rapid wieder an die Spitze zu bringen. Außerdem fahren wir mit unserem Konzept von Beginn an eine klare und transparente Linie, was man von der Gegenseite nicht behaupten kann. An der Spitze steht für uns der sportliche Erfolg. Dafür haben wir mit Gerry Willfurth auch eine RapidLegende im Präsidiumsteam. Ja, es braucht Veränderung – aber mit dem richtigen Augenmaß. Ich war die letzten Jahre mittendrin statt nur dabei, kenne die Stärken, aber auch die Schwächen von Rapid. Eines ist klar: Ein ständiger Kurswechsel bringt Unruhe.
2
. Gezielte Veränderung in den wesentlichen Bereichen Sport und Nachwuchs sowie Infrastruktur, um kontinuierlichen Erfolg zu gewährleisten. Das bestehende sportliche Konzept wird mit unserer Expertise weiter verfeinert und vom Präsidium voll unterstützt und stellt somit den Rahmen für die zukünftige Spielphilosophie. Und: kein Investor! Wir stehen wirtschaftlich bereits auf stabilen Beinen.
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. Rapid ist der Klub mit der größten und aktivsten Fan-Community in Österreich. Und das macht mich unglaublich stolz. Die Ultras sind daher ein wesentlicher Teil von Rapid. Aber eines ist für mich klar, es gibt Grenzen, und diese dürfen nicht überschritten werden. Das Thema „Fans“ist in gewissen Situationen herausfordernd, und genau deshalb haben wir Stefan Singer als Experten ins Team geholt. Diskutieren, dialogisieren, einen gemeinsamen Weg finden: Wir stellen uns dieser gesellschaftlichen Verantwortung.
4
. Wir sind mit Zoki Barisic bereits auf dem richtigen Weg, und wir werden mit unseren Experten den Bereich „Sport“evaluieren. Jedoch mit angepasstem Tempo, nur so ist sportlicher Erfolg langfristig gewährleistet. Wir sind Kämpfer.
5.
Lebenssinn.
MARTIN BRUCKNER (54) aus Wien ist Vorstand der Allianz Investment AG. Seinem Team gehören an: Nikolaus Rosenauer, Philip Newald, Gerald Willfurth, Michaela Dorfmeister, Monisha Kaltenborn, Stefan Singer, Gerhard Höckner.
1.
Weil es gilt, anders zu handeln als bisher. Wir ordnen dem sportlichen Erfolg alles unter. Ganz ehrlich: Elf Punkte hinter dem LASK, vier Pflichtspiel-Heimniederlagen – damit darf ein Verein wie Rapid nicht zufrieden sein. Bei mir ist Rapid nicht Nebenjob, sondern Herzensangelegenheit. Ich bin politisch, finanziell und zeitlich unabhängig. Das braucht Rapid. Nicht die Hire-&-Fire-Politik der letzten Jahre und die vielen Kursänderungen. Damit muss jetzt Schluss sein. Wir fokussieren uns auf den Sport und auf finanzielle Sicherheit, und werden damit den Erfolg zurückbringen.
2
. Der Verein braucht ganzheitliche Ansätze, durchgängige Konzepte – vom Nachwuchs bis zu den Profis. Rapid darf nicht personenabhängig geführt werden. Die Trainer, Sportdirektoren müssen zum Klub, zur Philosophie passen, nicht umgekehrt. Und der Nachwuchs braucht mehr Ressourcen – bei uns sind in jedem Fall 20 Prozent des nationalen Budgets vorgesehen. Nur so ist eine Eigenbauspielerquote von bis zu 50 Prozent (in drei bis fünf Jahren) realistisch.
3
. Sie sind ein unverzichtbarer Teil der RapidFamilie, garantieren Gänsehaut-Atmosphäre! Aber: Sie dürfen dem Klub nicht schaden. Da hört unsere Toleranz auf.
4
. Nur mit harter Arbeit, klaren Vorgaben und umfassenden Konzepten. Und der Klub braucht mittel- und langfristig mehr Ruhe. Ich weiß: Wir können und schaffen das!
5.
Berufung.
ROLAND SCHMID (43) aus Wien ist Unternehmer (IMMOunited). Seinem Team gehören an: Christoph Marek, Robert Grüneis, Max Kindler, Renate Anderl, Barbara Forsthuber, Axel Anderl, Konrad Wilczinski.