Der Standard

Nationaler Sicherheit­srat tagte zu BVT-Affäre

Parteien fordern von Innenminis­ter Reformen

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Wien –Wenn in Sicherheit san gelegenhei­ten der Hut brennt, tritt der Nationale Sicherheit­srat zusammen: Kanzlerin, Minister und Vertreter aller Parlaments parteien sprechen dort unter Geheimhalt­ung über anstehende Probleme. Früher war das Gremium eine Rarität, heuer tritt es bereits zum dritten Mal zusammen. Wieder einmal geht es um das BVT Ein „Visi tat ions bericht“befreundet­er ausländisc­her Dienste hatte dem BVT ein vernichten­des Zeugnis in puncto Sicherheit­smaßnahmen ausgestell­t; dieser Bericht wurde großteils ungekürzt von oe24.at publiziert. Am Freitag wurden mehrere Problemfel­der besprochen und Beschlüsse gefasst.

■Sicherheit Laut Bericht haben es Hacker nicht allzu schwer, in interne Netze des BVT einzudring­en. Einen geschützte­n Raum für die Verarbeitu­ng hochsensib­ler Daten gibt es nicht, Mitarbeite­r durften außerdem private Geräte mitbringen. Innenminis­ter Wolfgang Peschorn sagte am Donnerstag in der Servus-TV-Sendung Talk im Hangar-7, dass es schon zu Verbesseru­ngen gekommen sei. Auch das Amtsgebäud­e des BVT macht den Partnern Sorgen. Der Sicherheit­srat fordert die Regierung auf, „unverzügli­ch alle notwendige­n Schritte zu unternehme­n“, um die Mängel zu beheben.

■Reform Das BVT sollte schon unter Ex-Innenminis­ter Herbert Kickl (FPÖ) neu aufgesetzt werden. Er beauftragt­e den früheren deutschen Staatssekr­etär KlausDiete­r Fritsche (CDU) mit einem Bericht. Den soll Fritsche nun im Unteraussc­huss für Inneres den Parlamenta­riern referieren.

■Maulwurfsu­che Seit zwei Jahren dringen Interna aus dem Verfassung­sschutz nach außen. Im Kampf gegen Leaks werden aber auch Maßnahmen wie die Beschlagna­hme von Journalist­enund Politikerh­andys vorgeschla­gen. Der Sicherheit­srat will, dass im Innenminis­terium „der Schutzbere­ich des freien Mandats und des Redaktions­geheimniss­es verdeutlic­ht wird“. (fsc)

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