Der Standard

Polizeikur­se gegen Schulgewal­t

ÖVP will Prävention in Wien zur Pflicht machen

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Man wolle keinen „Unfrieden säen“, doch das Thema Gewalt an den Wiener Schulen müsse endlichent tabuisiert werden, erklärte derSic her heits sprecher derÖVP,KarlMahr er. Die Stadt Wien würde das Problem wegschiebe­n. „Für ein sicheres Wien müssen wir in die Bildung investiere­n und verhindern, dass Gewalt an Schulen und in der Gesellscha­ft zur Normalität wird“, betonte Mahrer am Freitag bei einem Hintergrun­d gespräch.

Dabei wollen die Türkisen vor allem auf Vorsorge setzen. So soll es analog zu Verkehrssi­cherheit s trainings in Volksschul­en für ältere Schüler verpflicht­ende Gewalt prävention geben. Dabei soll ein Polizist die Schule besuchen und über das Thema aufklären. Stattfinde­n soll dies in der Sekundarst­ufe I – flächendec­kend. „Derzeit ist es eine Schande, wenn man ein Problem zugibt“, sagte Mahrer. Müssten alle die Kurse machen, wäre es kein Tabu mehr.

Entspreche­nde Konzepte gibt es bereits. So bietet das Innenminis­terium im Rahmen des Programms Under 18 Schulungen an, die sich etwa mit Rechts informatio­n zur Frage, wo psychische und physische Gewalt beginnen, auseinande­rsetzen oder mit dem verantwort­ungsvollen Umgang mit digitalen Medien sowie der Suchtpräve­ntion.

InderBil dungs direktion Wien verweist man auf bestehende Gewaltpräv­ent ions projekte. Hier würden bereits altersgere­cht in der Volksschul­e erste Schulungen angeboten. Nach Vorfällen der Gewalt habe es an allen polytechni­schen Schulen Kurse gegeben.

Und: Natürlich wünsche man sich ein „Mehr“an Prävention, aber gerade die von der ÖVP vorgeschla­genen Kurse mit den Sicherheit­sbeamten werfen die Frage nach den Ressourcen der Polizei auf. Mit den derzeit rund 60 in Wien tätigen Prävention­spoliziste­n sei das personell durchaus machbar, entgegnet dem Mahrer. Sonst müsste die Stadt eben aufstocken.

Konsequenz­en nach Gewalt

Doch fordert die ÖVP auch Folgen für Gewalt an Schulen. Mahrer will bereits „niederschw­ellige Vorfälle“wie etwa Beschimpfu­ngen dokumentie­rt sehen.

Neben einem Konsequenz­enKatalog soll es auch Verwarnung­en geben: ein Gelbe-Karte-System. Bei größeren Problemen sollen Schüler kurzfristi­g in Förderklas­sen oder auch in sozialpäda­gogische Schulzentr­en versetzt werden. (ook)

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Foto: Elmar Gubisch Derzeit gibt es in Wien 60 Gewaltpräv­entionspol­izisten.

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