Triumph für ÖVP in der Steiermark
Schützenhöfer klare Nummer eins – SPÖ verliert, FPÖ stürzt ab, Grüne legen zu
Graz/Wien – Die ÖVP von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer geht als überragender Sieger aus der steirischen Landtagswahl hervor: 36 Prozent, das bedeutet ein Plus von knapp acht Prozentpunkten gegenüber der letzten Wahl 2015 und den klaren ersten Platz. Die SPÖ, die 2015 noch knapper Wahlsieger war, verlor mehr als sechs Prozentpunkte und kam am Sonntag auf 23 Prozent. Damit beträgt der Abstand zur ÖVP 13 Prozentpunkte. SPÖ-Chef Michael Schickhofer will jedenfalls SPÖ-Landeschef bleiben und hofft auf eine Fortsetzung der Koalition mit der ÖVP, wie er am Wahlabend erklärte.
Die FPÖ von Spitzenkandidat Mario Kunasek verlor prozentuell am stärksten und landete mit 17 Prozent auf dem dritten Platz, das ist ein Minus von knapp zehn Prozentpunkten.
Die Grünen sind in der Steiermark zum ersten Mal zweistellig. Spitzenkandidatin Sandra Krautwaschl erreichte mit ihrer Partei rund zwölf Prozent. Die KPÖ bleibt mit sechs Prozent im steirischen Landtag vertreten, die Neos ziehen mit fünf Prozent erstmals ein.
Für Landeshauptmann Schützenhöfer bedeutet das Wahlergebnis, dass er unter mehreren Koalitionsvarianten
auswählen kann. Eine Mehrheit ist komfortabel mit der SPÖ oder auch mit der FPÖ möglich. Gemeinsam mit den Grünen käme die ÖVP auf exakt die Hälfte der Mandate, bräuchte also noch einen weiteren Partner.
Das schlechte Abschneiden in der Steiermark befeuert in der SPÖ die Debatte über die Ausrichtung der Partei und mögliche personelle Konsequenzen. Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser wandte sich noch am Sonntag an alle Spitzenfunktionäre und forderte eine radikale Neuausrichtung: In der SPÖ müsse eine Revolution stattfinden. Mit Kritik meldet sich auch Medienmanager Gerhard Zeiler zu Wort. In einem Buch, das am Montag präsentiert wird, fordert er einen inhaltlichen wie personellen Neubeginn. (red)