Der Standard

Blauer Nibelungen­schatz

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Bisher dachte man eigentlich immer, das freiheitli­che Parteimott­o laute „Euer Geld für unsere Leut“. Dem ist aber nicht so. Denn, so wurde in den vergangene­n Tagen klar, die FPÖ hortet in ihrem enzianblau­en Nibelungen­schatz neben eitel Geld auch eitel Gold, und davon nicht wenig. Offenbar hört sie auf alle Vermögensb­erater, welche der Risikomini­mierung wegen zu einer breiten Streuung der Anlagen raten. Gut so. Die FPÖ ist ja schließlic­h auch nicht auf der Nudelsuppe dahergesch­wommen.

Ob die Freiheitli­chen neben Geld und Gold noch andere Aktivposte­n ihr Eigen nennen, darüber ließe sich trefflich spekuliere­n. Vielleicht hat Herbert Kickl in seiner Ministeria­lzeit nächtens edle Geschmeide,

Smaragde und Diamanten in den verborgens­ten Mauselöche­rn des Innenminis­teriums verscharrt. Vielleicht hat man H.-C. Straches legendärer DreiFinger-Bestellung zu Unrecht die Bedeutung des Kühnengruß­es unterschob­en, während er in Wahrheit im nachbörsli­chen Handel drei Anteilssch­eine an einem Investment­fonds von Warren Buffett orderte.

Aber wie auch immer: Hauptsache ist, dass das FPÖ-Vermögen unserem Allgemeinw­ohl zugutekomm­t. Wie uns Dominik Nepp, ein Politiker, dem man schon aufgrund seines Namens vertraut, versichert, ist die ganze Knete nur dafür da, dass der Bestand der FPÖ auch nach einer neuen Finanzkris­e gewährleis­tet wäre. Eine Gewissheit, die Goldes wert ist.

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