Katastrophale Umfragewerte belasten SP-Sitzung
Mit 18 Prozent Unterstützung nur noch knapp vor Grünen – ÖVP klar voran
Wien – Heikle Sitzung in der krisengeschüttelten SPÖ: Heute, Montag, treffen sich Präsidium und Vorstand der Partei, um das Budget für das kommende Jahr zu beschließen. Der Umgang mit der drohenden Kündigung von 23 Mitarbeitern dürfte für einige Kritik sorgen, der Verbleib von Pamela Rendi-Wagner an der Parteispitze scheint aber dennoch gesichert. Der burgenländische Landeschef Hans Peter Doskozil sagte in der ORF-Pressestunde voraus: „Personell wird nichts passieren.“
Doch die Sitzung wird von katastrophalen Umfragewerten der SPÖ überschattet. Laut einer aktuellen Market-Umfrage für den STANDARD kommen die Sozialdemokraten nur auf 18 Prozent Zustimmung,
ganz knapp vor den Grünen mit 16 Prozent. Die ÖVP führt klar mit 39 Prozent, besser als bei der Nationalratswahl.
Allerdings: Ohne Nachfragen nennen nur neun Prozent spontan die SPÖ, der niedrigste je für die Partei gemessene Wert. In diesen Rohdaten liegt die SPÖ damit hinter der ÖVP (30), den Grünen (19), der FPÖ (12) und den Neos (10).
Bei der Kanzlerfrage liegt Rendi-Wagner an dritter Stelle hinter ÖVP-Obmann Sebastian Kurz und Grünen-Chef Werner Kogler.
Market-Chef David Pfarrhofer zeichnet in seiner Analyse ein neues Bild der politischen Landschaft: „Man hat den Eindruck, die Grünen sind die neue SPÖ.“(red)
Den umfassenden Regellockerungen der Moderne haben wir es zu verdanken, dass es Künstler gibt, die es sich, salopp gesagt, ein bisserl leicht machen. Seit hundert Jahren ungebrochen beliebt ist bei jenen Artisten etwa die Strategie des Objet trouvé oder Readymade: Ein beliebiges Alltagsobjekt wird in einen musealen Kontext gestellt und kurzerhand zur Kunst erklärt. Die Allzeitikone dazu schuf
1917 Marcel Duchamp: ein schlichtes weißes Urinal, dem er den Titel Fountain verlieh.
Den Duchamp-Effekt suchte auf der Kunstmesse Art Basel in Miami nun auch der italienische Starkünstler Maurizio Cattelan. Er klebte eine echte, verderbliche Banane mit Gaffertape an die Wand seiner Galerie und konnte diese mit Comedian betitelte Installation im Handumdrehen um 108.000 Euro an eine Sammlerin verkaufen.
So weit, so skurril. Doch dann kam es noch besser: Ein anderer Künstler, David Datuna, trat ungehindert an die Banane heran, pflückte sie von der Wand, aß das Kunstwerk seelenruhig auf und posierte dabei lachend für die Fotografen. „Ich liebe Maurizio Cattelans Kunst, und ich liebe diese Installation wirklich. Sie ist köstlich“, schrieb Datuna auf Instagram, wo er die mitgefilmte Aktion selbst als
Kunstwerk betrachtete und sie als Performance Hungry Artist betitelte.
Für Kunst über Kunst, sogenannte Metakunst, ist der 45-jährige David Datuna bekannt. 2011 montierte er aus unzähligen kleinen MonaLisa-Bildchen ein großes Porträt Wladimir Putins. Im US-Wahlkampf kombinierte er Slogans von Donald Trump und Hillary Clinton zu pazifistischen Botschaften, 2017 installierte er am New Yorker Union Square den Namen Trumps in Form von Eisblöcken, um gegen dessen Klimapolitik zu protestieren.
Nach einer Krebserkrankung gründete der gebürtige Georgier, der heute in New York lebt, einen philanthropischen Fonds, der der Erforschung unheilbarer Krankheiten zugutekommt.
Ersatz für die verspeiste Banane Cattelans dürfte Datuna nicht leisten müssen. Die gelbe Frucht war schnell ersetzt, und auch der Wert für die Sammlerin sei weiter erhalten, wie der Galerist klarstellte. Diese habe nämlich gar nicht so sehr das Werk, sondern vielmehr die Idee dazu erworben.
Glimpflich davongekommen ist diesmal übrigens auch Cattelan. Erst im September hatten Diebe sein fünf Millionen Euro teures goldenes Klo mit dem Titel Amerika gestohlen. Ob darauf nun Bananenliebhaber thronen, ist nicht bekannt.