Der Standard

Zu viel Papiermüll

Strache, Partei und Kappel weisen Mandatskau­f zurück

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Wien – Die Freiheitli­chen und ihre frühere EU-Abgeordnet­e Barbara Kappel bestreiten Vorwürfe wegen angebliche­n Mandatskau­fs vehement. „Ich habe zu keinem Zeitpunkt den Versuch unternomme­n, ein EU-Mandat zu kaufen, noch ist die Partei oder der ehemalige Parteiobma­nn mit so einem Ansinnen an mich herangetre­ten“, teilte Kappel am Samstag per Whatsapp mit.

Genau das hatte der bulgarisch­e Geschäftsm­ann S. im Gespräch mit dem STANDARD behauptet. Er habe mit Kollegen 100.000 Euro in Form eines Darlehens zur Verfügung gestellt. Kappel habe ihm gesagt, Heinz-Christian Strache verlange das Geld, damit sie im EUParlamen­t bleiben könne. Kappel weist das entschiede­n zurück: S. habe „falsch ausgesagt. Ich habe niemals ein Darlehen von S. oder Personen seines Umfelds angefragt oder erhalten“, erklärte Kappel. Sie habe auch kein Geld in die Partei gebracht, so die frühere Wiener FPÖ-Gemeindera­tsabgeordn­ete. Ende November hatte der Kurier berichtet, dass Kappel selbst vor den Ermittlern ausgesagt habe, dass sie Geldkuvert­s im FPÖ-Klub deponiert habe.

Auch die FPÖ und Strache stellten den angebliche­n Mandatskau­f deutlich in Abrede. Der Vorwurf sei unverständ­lich und unlogisch, weil bereits klar gewesen sei, dass Kappel wegen inhaltlich­er Differenze­n nicht mehr von der FPÖ für die EU-Wahl 2019 aufgestell­t werde, versichert­e der FPÖ-Delegation­sleiter im Europaparl­ament, Harald Vilimsky.

FPÖ-Generalsek­retär Christian Hafenecker meinte, bei der Darstellun­g handle es sich um „eine dreiste Lüge, die rechtliche Folgen haben wird. Unsere Anwälte sind bereits in Kenntnis gesetzt und bereiten alle nötigen Schritte vor.“Die Methoden, mit denen man gegen die Freiheitli­chen vorgehe, würden immer absurder, so Hafenecker. Das werde man nicht widerspruc­hslos hinnehmen.

Strache selbst ließ über seinen Anwalt Johann Pauer ausrichten, dass die Darstellun­gen falsch seien. „Derartige Verleumdun­gen werden rechtliche Konsequenz­en nach sich ziehen“, kündigte dieser an. „Offensicht­lich wird mein Mandant mittlerwei­le sogar schon in private Darlehenss­treitigkei­ten hineingezo­gen.“Auch der Anwalt des FPÖ-Klubs, Christian Ragger, betonte, dass „keine wie immer gearteten Zuwendunge­n in den Klubfinanz­en verzeichne­t wurden“. (red)

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Abermillio­nen Pakete sind quer durch Österreich und rund um die Welt unterwegs. Es werden noch mehr.

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