Premier Johnson will trotz Vorsprungs um jede Stimme kämpfen
London – Der britische Premierminister Boris Johnson liegt vor der Parlamentswahl am Donnerstag in Umfragen zwar weiterhin in Führung, aber nicht mehr ganz so deutlich wie zuvor. Auf die Frage, ob ihn das nervös mache, sagte der konservative Politiker am Wochenende: „Natürlich, wir kämpfen schließlich um jede Stimme.“
In vier am Samstag veröffentlichten Umfragen lagen die Konservativen acht bis 15 Prozentpunkte vor der Oppositionspartei Labour mit ihrem Spitzenkandidaten Jeremy Corbyn.
Die Konservativen seien weiter Favorit, aber nicht so weit vorne, dass ihr Sieg angesichts des Mehrheitswahlrechts garantiert sei, sagte der Wahlforscher John Curtice der BBC. Beim Brexit-Referendum 2016 und den vorgezogenen Neuwahlen 2017 waren viele Umfragen weit danebengelegen. 2017 lagen die Konservativen unter Theresa May vor der Wahl noch mehr als zehn Prozentpunkte vor Labour – am Ende waren es dann nur noch 2,4.
Wenig überraschendes Duell
Die neuen Umfragen zeigen allerdings, dass es Corbyn in der letzten TV-Debatte mit Johnson nicht gelungen ist, die auf einen Sieg der Konservativen hindeutende Stimmungslage im Land noch entscheidend zu ändern.
Beide hatten sich in dem BBCDuell am Freitag kampfeslustig präsentiert, aber wenig Überraschendes zur Sprache gebracht. Einer Blitzumfrage des Instituts Yougov zufolge sahen die Zuschauer Johnson mit 52 zu 48 Prozent knapp vorne. (Reuters, red)