Zwei Innsbrucker Volksschulen geschlossen
In Tirol sind derzeit vor allem Kinder betroffen – Klinik bittet Eltern, Ambulanz nur im Notfall aufzusuchen
Wenn mehr als die Hälfte der Schüler erkranken, empfiehlt die Landessanitätsdirektion eine vorübergehende Schulschließung. Das ist wegen der grassierenden Grippewelle derzeit in zwei Tiroler Volksschulen der Fall. Im Innsbrucker Stadtteil Igls wurden die Kinder bereits Ende der vergangenen Woche nach Hause geschickt, nachdem am Donnerstag 67 der 119 Schüler krankgemeldet waren. Am Mittwoch endet diese Zwangspause. Am Montag folgte jedoch die Volksschule in der Angergasse, wo 150 von 250 Kindern erkrankt waren. Sie wird nun die gesamte Woche, also bis zum Beginn der Weihnachtsferien, geschlossen bleiben.
Auch an der Innsbrucker Kinderklinik sorgt die Grippewelle für Hochbetrieb. Man verzeichne in der Ambulanz derzeit dreimal so viele junge Patienten wie sonst um diese Jahreszeit, erklärt Kliniksprecher Johannes Schwamberger. Er bittet zugleich Eltern, nicht wegen harmloser Grippesymptome gleich die Klinik aufzusuchen. Dort sei wegen des Andrangs nämlich mit langen Wartezeiten zu rechnen. Zudem sei die Ansteckungsgefahr in einem vollen Warteraum deutlich höher. Oft würden Bettruhe und viel Flüssigkeit schon genügen und Linderung bringen. In schwereren Fällen können auch Haus- oder Kinderarzt helfen, bei dem die Wartezeiten kürzer sind.
In Tirol erkranken vor allem Kinder am aktuell auftretenden H3N2-Virusstamm. Das liege daran, dass Grippeviren um den Globus wandern und dieser spezielle Stamm zuletzt vor vier, fünf Jahren in Österreich aufgetreten ist. Dadurch haben vor allem kleinere Kinder noch keine Grundimmunität dagegen entwickeln können, erklärt Schwamberger.
Weitere Schulschließungen sind in Tirol derzeit nicht geplant, heißt es seitens des Landes. Allerdings könne sich die Situation schnell ändern. Um einer Erkrankung grundsätzlich vorzubeugen, wird die Impfung empfohlen. Es sei auch für diese Grippesaison noch nicht zu spät. (ars)