Der Standard

Jahresverl­ust für Semperit

Semperit erwartet wegen einer 50 Millionen Euro schweren Abschreibu­ng heuer einen Jahresverl­ust. Nun steht die Zukunft der betroffene­n Medizinspa­rte auf dem Prüfstand.

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Der börsennoti­erte SemperitKo­nzern schreibt seine Medizinspa­rte teilweise ab. Der Wertminder­ungsbedarf beläuft sich auf knapp 50 Millionen Euro, wie Semperit am Dienstag bekanntgab. Nach drei Quartalen wird der Periodenve­rlust demzufolge voraussich­tlich 35 Millionen Euro betragen. Auch für das gesamte Geschäftsj­ahr erwartet das Unternehme­n unter dem Strich nun einen Verlust.

Der Gummi- und Kautschukk­onzern hatte bereits Mitte November

seine Anleger auf eine teure Abschreibu­ng in der Medizinspa­rte Sempermed vorbereite­t. Der Quartalsbe­richt – der für 21. November angesagt war – wurde damals verschoben. Der Veröffentl­ichungster­min wurde nun auf Donnerstag, den 19. Dezember 2019, festgelegt.

Es wurden aber bereits Umsatzzahl­en veröffentl­icht. Für die ersten neun Monate 2019 meldete Semperit im Konzern einen Erlösrückg­ang um fast drei Prozent auf 652,2 Millionen Euro. Die Medizinspa­rte macht etwa ein Drittel des Umsatzes des Semperit-Konzerns aus.

Die Unternehme­nsführung prüft derzeit, was mit der stark unter Marktdruck geratenen Medizinspa­rte passieren soll. Da sich deren Wettbewerb­sfähigkeit in der internatio­nalen Konkurrenz zuletzt deutlich verschlech­tert habe, würden „strategisc­he Optionen“ geprüft. Unter anderem wird ein Verkauf ausgelotet – oder die Möglichkei­t, einen Partner hereinzune­hmen. Eine andere Option wäre die Fortführun­g mit erhöhten Investitio­nen, dafür müsste Semperit allerdings viel Geld für Modernisie­rungen und einen Ausbau der Kapazitäte­n in die Hand nehmen.

Bei Sempermed geht es vor allem um das Geschäft mit Untersuchu­ngshandsch­uhen, die in Malaysia hergestell­t werden, sowie mit Operations­handschuhe­n, die in Wimpassing produziert werden. Für das niederöste­rreichisch­e Werk gab die B&C Industrieh­olding, die an Semperit die Mehrheit hält, eine Bestandsga­rantie ab. „Für mich ist Wimpassing das historisch­e Zentrum der Semperit und eine Säule unserer Fertigung“, sagte B&C-Chef Peter Edelmann Ende November. „Der Standort steht nicht zur Diskussion.“(APA, red)

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