Unsittliche Summen
SPÖ-Mann Dietmar Hoscher hat ein schönes Auskommen: Er wird in den kommenden Monaten jeweils 45.000 Euro beziehen. Es ist ein arbeitsloses Einkommen, das er dafür erhält, den Vorstand verlassen zu haben und nicht mehr bei den Casinos Austria aufzutauchen. Dazu kommen Einmalzahlungen, eine dicke Abfertigung und ein absurdes Entgelt für offene Urlaubstage. Das ist unsittlich, nicht erklärbar, das ist auch nicht marktkonform. Und es untergräbt die Moral – nicht nur jene von Hoscher, sondern vor allem jene von den Menschen, die arbeiten gehen und ein normales Gehalt beziehen.
Dass Hoscher dieses Geld gerne nimmt, ist nachvollziehbar. Es gibt aber auch jemanden, der ihm dieses Geld gibt, der das mit ihm vereinbart und abgesegnet hat. Das sind Aufsichtsräte, die von den Eigentümern bestellt und mit dieser Verantwortung betraut wurden. Sie können dieses Geld leicht ausgeben. Es ist nicht ihres.
Es ist die Aufgabe der Republik, darauf zu schauen, dass in ihrem Einflussbereich alles im Lot bleibt, dass nicht Gehälter bezahlt werden, die nicht zu rechtfertigen sind, die ein Vielfaches des Gehalts eines Kanzlers ausmachen. Insofern scheint es sinnvoll und logisch, Gehälter im staatsnahen Bereich mit 500.000 Euro im Jahr zu begrenzen, wie die SPÖ das jetzt beantragt. Das ist immer noch ein sehr schönes Gehalt, das auch Spitzenmanager bei ihrer Arbeit motivieren soll. Und alle anderen schlafen besser.