Klimakids bilden Jugendrat
Fridays for Future will Schülern mehr Gewicht geben
Wien – „Wir sind müde, es reicht uns“, sagt Lena Schilling. Die 18Jährige ist Teil von Fridays for Future Wien. Rund ein Jahr haben sie gestreikt, nichts sei passiert. „Wir geben so viel, haben uns sehr eingesetzt“, so die Schülerin. Doch: „Die Jugend hat keine Stimme.“
Was wie ein Abschied klingt, ist das Gegenteil: „Die Frustration ist riesig, aber wir sind bereit, noch weiter zu gehen“, sagte Schilling: Das Jahr 2020 werde „noch größer“. Aus dem Frust, nicht gehört zu werden, entstehe neue Energie.
Neben den freitäglichen Schulstreiks und Großdemos für den Klimaschutz wollen die Organisatoren einen Jugendrat ins Leben rufen. Die Mobilisierung laufe, in Schulen würden Umfragen verteilt, um zu sehen, welche Themen die Jugend setzen will. Erste Ergebnisse zeigten, dass den Schülern Umweltschutz und Sozialpolitik wichtig seien. Aus den Ergebnissen wollen Schilling und ihre Kollegen Forderungen ableiten. Als erste Beispiele nennt sie gratis Öffis, Nein zu Inlandsflügen und Klimaschutz als Schulfach.
Im Jänner sollen mehr als tausend Schüler in der Marx-Halle über die Forderungen abstimmen. Auf die wird dann auch gepocht. Sonst gibt es Konsequenzen, kündigt Schilling an. Es gebe schon viele Ideen – neben friedlichen Protesten etwa, fortan in der Schule zu schweigen. Einige Formen des Protests müssten aber noch rechtlich abgeklärt werden. (ook)