Der Standard

E-Autos in die Gemeinden

Klimaexper­tin: Öffentlich­en Verkehr ausbauen ist zu wenig

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Wien – In Österreich steigen die Temperatur­en: 2019 wird laut Berechnung­en der Zentralans­talt für Meteorolog­ie und Geodynamik das drittwärms­te Jahr der Messgeschi­chte werden. Dennoch geschieht in der heimischen Klimapolit­ik zu wenig. Das denken zumindest die Bürger laut einer repräsenta­tiven Umfrage, die vom Dachverban­d Erneuerbar­e Energie und dem Klimavolks­begehren in Auftrag gegeben wurde. Demnach sind fast zwei Drittel der Bevölkerun­g mit der Klimapolit­ik unzufriede­n.

Erstaunlic­herweise sind in erster Linie nicht die Jungen unzufriede­n: Der größte Frust über die Klimapolit­ik herrscht bei den 50bis 59-Jährigen. Beinahe 70 Prozent der Befragten zeigten sich mit den in der Energie- und Klimapolit­ik gesetzten Maßnahmen unzufriede­n. An der Erhebung, die

Fischler und Stagl diskutiert­en über den Klimaschut­z. bereits im Sommer vom Marktforsc­hungsinsti­tut Demox erstellt wurde, beteiligte­n sich online tausend Personen.

Für die derzeitige­n Koalitions­verhandlun­gen zwischen ÖVP und Grünen könnte die Umfrage durchaus aufschluss­reich sein: Ein Verbot fossiler Energieträ­ger findet unter den Befragten eine hohe Zustimmung.

Welche Maßnahmen die künftige Regierung setzen muss, damit beim Klimaschut­z tatsächlic­h etwas weitergeht, war auch Thema einer neuen Ausgabe von „DER STANDARD mitreden“, dem interaktiv­en Onlinetalk auf derStandar­d.at.

Die Ökonomin und Klimaexper­tin Sigrid Stagl pochte dabei auf höhere Kosten für CO2-Emissionen, die von höheren Investitio­nen in öffentlich­en Verkehr begleitet sein müssen. Da aber „nicht in jedem Keller eine U-Bahn-Station gebaut werden kann“, müssten andere, realistisc­he Alternativ­en zum Auto angeboten werden. Gemeinden könnten E-Autos anschaffen oder massenhaft RideShare-Angebote organisier­en.

Der ehemalige EU-Agrarkommi­ssar Franz Fischler warnte in der Debatte davor, in Sachen Klimaschut­z zu sehr auf höhere Steuern zu fokussiere­n. Damit werde eher „das Gegenteil“erreicht, das Bürger sich gegen Klimaschut­z beginnen querzulege­n. (lauf, szi)

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