Ich mach da nicht mit
Ja, es klingt fein. Selber scannen, Produkte einpacken und rasch wieder raus aus dem Supermarkt. Die Vorstellung scheitert hier aber oft an der Praxis. Denn nicht jede Selbstscanner-Kassa funktioniert nach dem gleichen Ablauf. Will man – im Sinne der Nachhaltigkeit – ein eigenes Sackerl verwenden, wird das mitunter zur Herausforderung. Ebenso das Faktum, dass bei einigen Kassen nur eine bestimmte Anzahl an Produkten gescannt werden darf. Somit wird das System mühsam.
Die Zustände im Handel sind immer wieder Gegenstand von Debatten. Einmal geht es darum, dass Handelsangestellte kaum Pausen machen dürfen oder überwacht werden, wie lange sie sich im Pausenraum aufhalten. Dann kommt ans Licht, dass sie während der Dienstzeit nicht trinken dürfen. Die Frauen und Männer, die Regale auffüllen, Fragen beantworten, im Lager nach ausgegangenen Produkten für uns suchen, sind es auch, die vor Feiertagen extra lange arbeiten müssen, mitunter extrem lange Anfahrtswege haben und schlecht bezahlt werden. Wer hier für noch mehr Verschlechterung sorgen will, soll bitte ran an die Selbstscanner-Kassen.
So schaffen wir die Jobs der Kassamitarbeiter selbst ab und wundern uns über steigende Arbeitslosigkeit im Handel. Schuld ist dann der böse Onlinehandel. Das eigene Verhalten wird bei solchen Debatten selten kritisch hinterfragt. Der Kunde hat Macht. Möge diese mit ihm sein.