Wander Bertoni 1925–2019
Der Bildhauer schuf zahlreiche prominente Werke im öffentlichen Raum
Winden – Der österreichische Bildhauer Wander Bertoni ist am Montag im Alter von 94 Jahren verstorben. Seine letzte Ruhestätte soll er Anfang Jänner auf dem Areal seines Freilichtmuseums in Winden im Nordburgenland finden.
Bertonis Schaffensperiode umfasste sieben Jahrzehnte, seine Werke finden sich auf öffentlichen Plätzen sowie in Museen und Galerien rund um den Erdball. Zu seinen Werken gehört eine große Zahl von Auftragsarbeiten, dazu zählen mehrere Arbeiten für den Architekten Roland Rainer, wie die Stahlplastik Bewegung vor der Wiener Stadthalle.
Sakrale und profane Werke
Zu den sakralen Werken des Künstlers gehören Altar und Ambo in der barocken Stiftskirche in Herzogenburg sowie ein Volksaltar in der Kirche in Winden am See. In der nordburgenländischen Gemeinde fand er 1965 eine dauerhafte Bleibe. In den vergangenen Jahrzehnten entstanden neben dem Atelier des Künstlers auch Schauräume und ein Ausstellungspavillon. Auf dem etwa sechs Hektar großen Gelände legte Bertoni ein Freilichtmuseum mit einem für die Öffentlichkeit zugänglichen Skulpturenpark an.
Der am 11. Oktober 1925 in Italien geborene Bildhauer stammte aus einfachen Verhältnissen und kam im Zweiten Weltkrieg nach Österreich. In Wien arbeitete er zunächst unter anderem als Restaurator im Wiederaufbau nach dem Krieg. Er studierte an der Akademie der bildenden Künste, von 1965 bis 1995 war er selbst Professor an der Angewandten. Unter den Auszeichnungen, die der Künstler erhielt, sind der Bildhauerpreis der Biennale São Paulo, die 1986 verliehene Ehrenmedaille
der Stadt Wien in Gold und das Große Ehrenzeichen des Landes Burgenland. 1999 zeichnete die Republik Italien den Bildhauer mit dem Orden „Cavaliere d’Italia“aus. 2005 erhielt Bertoni die Ehrenmitgliedschaft der Angewandten, 2009 wurde ihm das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst erster Klasse verliehen.
„Kunst ist eine Charaktersache. Durch Willen, Charakter und Beständigkeit kann man erreichen, was man will“, fasste Wander Bertoni seine Lebenseinstellung in Worte. (red)