Die Zahl der getöteten Frauen dürfte 2019 sinken, wird aber über dem langjährigen Durchschnitt liegen
Laut vorläufiger Zählung des Bundeskriminalamts (BK) wurden heuer zwischen Jänner und Oktober 32 Frauen getötet. Zwei weitere weibliche Opfer wurden seither öffentlich bekannt. Wenn sich die Zahl von 34 getöteten Frauen bis Jahresende nicht mehr erhöht, würde das gegenüber 2018 einem Rückgang um 17 Prozent entsprechen – aber doch über dem Mittel des vergangenen Jahrzehnts von jährlich 29 weiblichen Todesopfern liegen.
Die Zahl der getöteten Männer summierte sich laut BK bis Ende Oktober auf 19 Opfer, ein weiterer Mord an einem Mann wurde seitdem bekannt. Diese Zahl würde um ein Fünftel niedriger liegen als der langjährige Durchschnitt von 25 männlichen Mordopfern im Jahr. Derartige Schwankungen sind bei Kennwerten mit niedrigen Fallzahlen wie Mord freilich nicht unüblich.
Für den untersuchten Zeitraum im Jahr 2019 gibt es nur Zahlen zu den getöteten Personen, nicht aber zu den Mordversuchen – die vor Gericht grundsätzlich gleich bestraft werden können wie vollendete Delikte. Im Zehnjahresvergleich zeigt sich, dass Männer deutlich öfter Opfer von Angriffen mit Tötungsabsicht werden (statistisch 104 Mordversuche pro Jahr) als Frauen (66 Mordversuche pro Jahr).
Allerdings kommen rund drei Viertel der Männer mit dem Leben davon, bei Frauen trifft das nur auf etwas mehr als die Hälfte zu. Das liegt laut Kriminologen vor allem an Unterschieden in der Physis, da männliche Opfer eher in der Lage sind, sich gegen Angreifer, die in der Mehrzahl ebenfalls Männer sind, zu wehren als weibliche. Männer werden zudem eher in jüngeren Jahren Opfer, Frauen in höherem Alter. (mcmt)