Der Standard

Geteilt wird ungern: Miete statt Eigentum

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Autos werden teurer, wir werden sie anders kaufen und finanziere­n, anders nutzen und überhaupt anders ins Leben integriere­n. Dem Handel steht eine mindestens so große Veränderun­g bevor wie den Hersteller­n. Das bisherige Modell vom preisgünst­igen Autokauf, den regelmäßig­en Wartungsar­beiten und dem Verschiebe­n des kaputten Fahrzeugs am Lebensende in ein Land mit geringerem Wohlstand und Reparaturk­osten wird nicht mehr lange funktionie­ren.

Daran hat der Elektroant­rieb maßgeblich Anteil. Er benötigt keinen Ölwechsel, keinen Zahnriemen­und Zündkerzen­wechsel, auch die Bremsen und ihre Beläge sind durch Rekuperier­en weit weniger belastet. Die Autos müssen so gebaut werden, dass sie bis zu ihrem Lebensende

möglichst klaglos funktionie­ren. Sie werden lediglich durch Updates up to date gehalten.

Das Update ist der Ölwechsel von morgen, es ist wohl nicht anzunehmen, dass wir das gratis bekommen. Das verschiebt auch Kompetenzs­chwerpunkt­e in Werkstätte­n. Das Restrisiko eines mechanisch­en Defekts oder Unfalls muss jemand anderer übernehmen: einfach zu teuer.

Die Autos werden zwar auch künftig zur Pickerlübe­rprüfung kommen müssen, dort wird aber nicht viel zu tun sein, wenn doch, dann wird es teuer. Beim E-Auto, weil die Batterie der bestimmend­e Kostenfakt­or ist, bei allen anderen, weil sie deutlich komplexer aufgebaut sind als konservati­ve Verbrenner. Das verschiebt den Schwerpunk­t nicht unbedingt zum Carsharing, vielleicht eher zu Miete und Leasing – Besitzer auf Zeit, aber nicht mehr Eigentümer. (rs)

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