Kleiner Skiberg mit großer Abfahrt: Das Lungauer Seeköpfl
Eine Hochwintertour in Zederhaus „für alle Felle“
Das Loblied auf das Lungauer Skitourendorado Zederhaus kann gar nicht oft genug angestimmt werden: Während anderenorts noch apere Tristesse herrscht, geht in Zederhaus dann meistens schon die eine oder andere Tour. Und im Frühjahr kann man hier bis Mitte Mai noch auf Skiern ins Tal rauschen.
Es sind die rund 60 eigenständigen Skigipfel, die hohe Ausgangslage und das besondere Mikroklima, das den kleinen Ort im Nordwesten des Lungau auszeichnet: Kommt der Niederschlag mit einer steifen Nordwestströmung daher, schwappt fast immer genug über den Alpenhauptkamm. Kommt Frau Holle auf einem Genuaoder Adria-Tief daher, staut es sich von Süden am Alpenhauptkamm. So oder so, Zederhaus bekommt immer etwas Schnee ab. Auch Ende 2019 ist dieses Phänomen wieder zu beobachten. Während der Norden Salzburgs so gut wie schneelos blieb, waren nach den starken Niederschlägen aus dem Südwesten die Bedingungen in Zederhaus schon Ende November gut.
Und dann ist da noch die Autobahn. Auch wenn es viele Bergsteiger und Bergsteigerinnen nicht gerne hören: Die leichte Erreichbarkeit über die Tauernautobahn ist – bei aller Liebe zur Natur – ein Argument für einen Tagestrip nach Zederhaus, selbst aus dem fernen Linz oder Klagenfurt. In Zederhaus selbst ist das Betonband übrigens längst unter der Erde verschwunden. Am Südportal des Tauerntunnels wurde die A10 über weite Strecken eingehaust.
Der Tourenwirt empfiehlt
Herzstück von Zederhaus aus Sicht der Tourengeher ist der Kirchenwirt. Hier gibt es nicht nur Quartier für ein Wochenende oder eine wärmende Suppe und ein Bier nach der Tour. Peter Gruber – inzwischen Senior-Chef und zumindest fallweise im Ruhestand – ist auch selbst Skibergsteiger und kennt die Zederhauser Berge wie kein Zweiter. Geduldig und mit viel Expertise gibt er Auskunft über die aktuellen Verhältnisse. Für den Hochwinter empfiehlt er oft das Seeköpfl im Nahendfeldtal. Ein kleiner Skiberg inmitten der großen Nachbarn, weniger oft begangen und auch bei nicht ganz idealen Wetterverhältnissen „machbar“.