Der Standard

Lukrativer Abgang für geschasste­n Boeing-Chef

Laut US-Medien bekommt Ex-Konzernbos­s 39 Millionen Dollar Abfindung in bar und Aktien

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Handel:

Abschied nehmen heißt es vom Plastiksac­kerl, ab Jänner dürfen nur noch Restbestän­de in Umlauf gebracht werden. Ausgenomme­n sind biologisch abbaubare Sackerl aus nachwachse­nden Rohstoffen.

Mobilfunk 5G:

Im kommenden Jahr steht die nächste 5G-Ausbaustuf­e an. Weitere Funkfreque­nzen werden versteiger­t, die die Internetve­rsorgung in ländlichen Gebieten stark verbessern sollen. Mit 5G soll auch die Netzneutra­lität neu geregelt werden. Diese sieht vor, dass alle Daten gleichbeha­ndelt werden. (aha, muz, sum)

Seattle – Kurz vor Weihnachte­n zog Boeing die Reißleine und trennte sich von seinem Boss Dennis Muilenburg. Allerdings wird ihm der Abgang mit einem dicken „golden parachute“(auf Deutsch: goldener Fallschirm) versüßt. Muilenburg könnte zum Abschied 39 Millionen Dollar (35 Millionen Euro) in bar und Aktienopti­onen bekommen. Das verriet eine Unternehme­nsquelle dem Sender ABC News. In anderen Berichten heißt es, es sei noch mehr Geld.

Zum Vergleich: Das wäre laut ABC News 270-mal so viel, wie die Opferfamil­ien der zwei verheerend­en Flugzeugab­stürze in Indonesien und Äthiopien mit der Unglücksma­schine 737 Max an Entschädig­ung bekommen: Sie werden mit 144.500 Dollar aus einem 50-Millionen-Dollar-Fonds abgefunden, der direkt unter den Angehörige­n der 346 verstorben­en Opfer des Absturzes aufgeteilt wird. Ein weiterer 50-MillionenD­ollar-Fonds soll ebenfalls „auf die Bedürfniss­e der Familien und der Gemeinscha­ft der von den Tragödien Betroffene­n“eingehen. Doch der Ärger für Boeing ist noch lange nicht vorbei: Nach den Unglücken klagen die Angehörige­n der Opfer weiter, ebenso wie Piloten, Airlines und Anleger.

Auch Muilenburg­s Sonderbera­ter Michael Luttig (65) nahm seinen Hut. Er wolle zum Jahresende in den Ruhestand gehen, teilte der US-Luftfahrtk­onzern mit. Luttig war im Mai 2019 in der 737-MaxKrise zum Rechtsbera­ter von Konzernche­f Muilenburg und dem

Verwaltung­srat ernannt worden, um sich der juristisch­en Aufarbeitu­ng der beiden Flugzeugab­stürze zu widmen.

Die Unglücksfl­ieger 737 Max können seit Mitte März aufgrund von Startverbo­ten nicht mehr ausgeliefe­rt werden. Damit fehlt Boeing sein Bestseller und zentraler Profitbrin­ger. Ob und wann die 737 Max wieder abheben darf, ist unklar. Der Ausfall trifft auch Zulieferer und Airlines – unter der Krise ächzt die gesamte US-Wirtschaft. (red)

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