Der Standard

Qualität fördern

- Harald Fidler

Zu den „drängendst­en Themen“der Medienpoli­tik zählte Werner Kogler im Sommer die Förderunge­n. Denn: „Ein System mit einer intranspar­enten Medienförd­erung, in dem ein Vielfaches an Mitteln über Inserate verteilt wird, ist einer entwickelt­en Demokratie unwürdig und ermöglicht es Regierungs­parteien, Druck auszuüben und Berichters­tattung zu steuern.“

Nun stehen Kogler und die Grünen vor dem Abschluss eines Koalitions­abkommens mit der ÖVP, die dieses System als Regierungs­partei zumindest mitgetrage­n und als Kanzlerpar­tei fortgeführ­t hat.

ÖVP und FPÖ erhöhten im Frühjahr die Privatsend­erförderun­g um fünf auf 20 Millionen Euro. Bestgeförd­erter Kanal seither: Wolfgang Fellners oe24.tv. Unveränder­t blieben Förderunge­n für nichtkomme­rzielle Sender (drei Millionen) und Presse (neun). Die von ÖVP und FPÖ beschlosse­ne Digitalwer­besteuer soll 15 Millionen für eine nichtdefin­ierte Medienförd­erung bringen. ÖVP-Medienspre­cher Karl Nehammer erklärte sich vor der Wahl „gesprächsb­ereit“für „sinnvolle Weiterentw­icklungen“in dem Feld.

Die Grünen wollten Förderunge­n und Inserate öffentlich­er Stellen noch im Sommer 2019 grundlegen­d neu ordnen und digitale Medien einbeziehe­n. Ihr erklärtes Ziel: „qualitätsv­oller, unabhängig­er Journalism­us“. Das wäre doch schon eine sehr sinnvolle Weiterentw­icklung in einem Schlüsselb­ereich der Demokratie.

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