Christina Obermayer, 20, spielt Ultimate Frisbee
Tennis, Schwimmen, Tanzen: Mit Sport habe ich es immer wieder probiert, aber ich bin nie dabeigeblieben. Irgendwann habe ich gar nichts mehr gemacht. 2015 wurde mir klar, dass es so nicht weitergehen kann. Ich habe mich nicht mehr wohlgefühlt. Mir hat etwas gefehlt, aber ich wusste nicht, was.
Dann hat mich mein Bruder einmal in ein Frisbeetraining in der Schule mitgenommen. Ich habe es mir angeschaut und ein wenig mitgespielt. Da war ich aber relativ schlecht. Ich bin trotzdem immer wieder mitgegangen. Einige Monate später rief mich eine heutige Teamkollegin an, ob ich spontan bei der Jugendstaatsmeisterschaft einspringen kann. Ich war völlig unvorbereitet und hatte keine Ahnung, was auf mich zukommt. Aber ich habe Ja gesagt.
Dort habe ich Leute spielen gesehen, die viel, viel besser waren als ich. Das hat mich richtig motiviert. Ich habe mir gedacht: Das möchte ich auch alles können. Dass ich dabeibleiben werde, wusste ich einige Monate später bei einem Weihnachtsturnier, bei dem wir bunt durchgemischt miteinander gespielt haben. Mich hat fasziniert, dass wir so viele unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Lebensgeschichten und sportlichen Levels sind – und das Spiel trotzdem so toll funktioniert. Ich habe beim Frisbeespielen wirklich eine Community gefunden. Ich finde es außergewöhnlich, wie man Ausdauersport mit Taktik und einem sozialen Aspekt verbinden kann. Ultimate Frisbee ist ein intensiver Wettkampf, aber vor allem auch ein fairer.
Jetzt spiele ich zwei- bis dreimal pro Woche mit meinem Team Box – Vienna Ultimate und coache ein Team. Außerdem arbeite ich an meiner Ausdauer und an meiner Kraft. Aufs Fitnessstudio habe ich zugegebenermaßen nicht immer Lust, das lasse ich manchmal ein wenig schleifen. Ich habe immer noch Phasen, in denen ich weniger mache. Aber mittlerweile merke ich, dass mir die Bewegung abgeht.