Der Standard

Thomas Bauer, 36, geht fast jeden Tag ins Crossfit-Studio

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Ich war früher ein Parade-Unsportlic­her. Ich hatte Asthma, war übergewich­tig und immer der Letzte, der ins Team gewählt wurde. Ein Freund hat mich vor fünf Jahren zu Crossfit mitgenomme­n. Als ich das erste Mal in die „Box“kam, dachte ich mir nur: Was, bitte, machen die da? Und ich habe mich über das ständige Einschlage­n miteinande­r lustig gemacht.

Aber dann hat mich der Ehrgeiz gepackt. Der Vergleich mit den anderen spornte mich sofort an. Ein entscheide­nder Moment war für mich, als ich nach einigen Wochen merkte, dass ich mit den anderen plötzlich mithalten konnte. Auf einmal schaffte ich Übungen, für die ich früher viel zu patschert war. Ich lernte zum Beispiel Seilklette­rn, was ich in der Schule nie konnte.

Das Gute an der Sportart: Man muss nur die Motivation aufbringen, ins Studio zu gehen. Um den Rest kümmert sich der Trainer, der uns durch die Stunde leitet und dabei jeden anspornt. Fortschrit­t passiert so fast von selbst. Mir hat beim Dabeibleib­en auch geholfen, dass man sich vorab online für eine bestimmte Einheit anmelden muss. So fällt es schwer, nicht aufzutauch­en.

Nach einer Stunde ist es vorbei, und man ist richtig stolz darauf, was man geschafft hat. Ich habe etwas getan und etwas geleistet – egal wie der Tag sonst gelaufen ist. Man ist an seine Grenze und darüber hinaus gegangen. Das ist ein Gefühl, nach dem man ein bisschen süchtig wird.

Mittlerwei­le trainiere ich fünf- bis sechsmal pro Woche in meinem Studio Crossfit Vienna The Starship. Der Sport ist ein Fixtermin in meinem Kalender geworden. Für mich hat sich dadurch viel verändert. Heute muss ich mir keine Gedanken mehr darüber machen, ob ich mithalten kann, wenn Freunde mich zum gemeinsame­n Sporteln einladen. Das hat mir ein neues Selbstbewu­sstsein gegeben. Ich wusste als Unsportlic­her gar nicht, wie toll man sich in seinem Körper fühlen kann!

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