Ein Verbot ohne Ausnahme
Die armen Tiere, die müden Kinder, unser aller Ohren und nicht zuletzt die häufig miserablen Arbeitsbedingungen für Herstellerinnen und Hersteller – die Liste an Gründen, warum man gegen Feuerwerke und Böller sein kann, ja sogar soll, lässt sich schier endlos erweitern. Um Gestank und Gefahr für Leib und Leben zum Beispiel oder um die bis zu 300 Tonnen Feinstaub, die landesweit pro Jahr – und vor allem, wenn die Jahre wechseln – durch Feuerwerke in die Luft gelangen.
Am schlagendsten, weil allumfassend, aber ist das Argument: Wofür das Ganze? Immerhin schauen wir alle in einen Himmel, und der kann, wenn’s denn unbedingt sein muss, wunderbar mit einem zentral gesteuerten Feuerwerk erleuchtet werden – und das auch noch ohne Kosten für die private Brieftasche. Würden nicht mehr alle Silvesterfans Raketen abfeuern, wäre sogar der Blick dorthin nicht mehr durch Rauchschwaden vernebelt.
Damit das gelingt, müssen alljährliche Ausnahmeregelungen abgeschafft werden. Nach fast 50 Jahren österreichischer Lösung ist es an der Zeit, das Verbot von privaten Feuerwerken endlich als solches zu betrachten, immerhin existiert es aus gutem Grund.
Dass Städte wie Graz und Innsbruck nach Alternativen suchen, ist ein Schritt in die richtige Richtung und ein Trend, der sich fortsetzen wird. Dass Wien heuer gleich fünf Feuerwerke genehmigt, ist schlicht nicht zeitgemäß.